Es gibt Momente im Leben, die alles verändern können. Wenn man sie erkennt und ergreift. Warum Bjarni einen solchen Moment verstreichen lässt, erzählt Bergsveinn Birgisson in „Antwort auf den Brief von Helga“.

Island, die Natur und die Einsamkeit

Der Roman besteht aus der Antwort von Bjarni an Helga. Seine Antwort auf ihre Frage. Wobei zwischen Frage und Antwort viele Jahre liegen.

Zur Zeit der Frage lebte Bjarni mit Unnur, seiner Frau, in einem isländischen Dorf. Wo kann das Alleinsein vollkommener sein als zwischen den saftigen Wiesen isländischer Hügel, zwischen Geröll und Schafen, Stille, Wind und purer Natur. Ein Alleinsein, das Bjarni nicht einsam macht. Nicht so einsam, wie die Ehe mit Unnur.

Den Einklang mit der Natur liebt er, Unnur nicht (mehr), oder auf eine andere Weise. Auf eine ganz andere Weise, als er Helga liebt.

Die stärkere Liebe

Helgas Frage, ob Bjarni mit ihr nach Reykjavik geht, stellt ihn vor eine Entscheidung, welche Liebe die stärkere ist. Die zur Natur, zu Helga oder zum Pflichtbewusstsein und Unnur?

Jetzt, viele Jahre später, fünf Sommer nach dem Tod von Unnur, hat er die Antwort auf Helgas Frage, Helgas Brief.

Rückschau auf einen Moment

Bjarni findet mit diesem Brief die Antwort und damit die Ruhe in seinem Leben, die er nach Helga gesucht hat. Suchen musste. Die Antwort auf Helgas Frage ist damit auch die Antwort auf die Frage seines Lebens.

„Antwort auf den Brief von Helga“ von Bergsveinn Birgisson ist ein Plädoyer an die Natur, die Einsamkeit und das Leben. Was gibt es Schöneres? Gute Literatur! Aber auch dieses Kriterium erfüllt der Roman.

Beim Residenzverlag finden Sie den Roman direkt.

Bergsveinn Birgisson: Antwort auf den Brief von Helga

Aus dem Isländischen von Eleonore Gudmundsson

Residenzverlag 2022