Eberhard Rathgeb: Unser Alter

08. September 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Über das Alter redet man nicht, besonders, wenn man alt ist. Eberhard Rathgeb schreibt mit „Unser Alter“ gar ein ganzes, dünnes Buch darüber.

 

Das Alter nicht gelernt

 

Eberhard Rathgebs Roman über das Alter und das Alt werden hat (leider) nur 111 Seiten. Daraus 111 lesenswerte Zitate zu finden, wäre ein leichtes Unterfangen und das, obgleich die meisten davon sich nur mit einem Thema beschäftigen: das nicht mehr jung sein.

 

Wer von Ihnen hört an dieser Stelle mit dem Lesen auf? Ich muss Sie enttäuschen: Verdrängen schützt vor dem Altern nicht. Doch keine Sorge, wer annimmt, der Roman könne doch vor Selbstmitleid nur so triefen, irrt. „Niemand hatte einem beigebracht, wie man fertig werden soll mit Krankheit, Angst und Tod.“ Das ist wohl nicht mehr und nicht weniger als die Wahrheit.

 

Wo die Zukunft steckt (und wo nicht)

 

Der Protagonist ist ein alter Mann. Er mag keine Übergriffe, unnötige Berührungen hasst er. Das Alter: Bei ihm beginnt es im Rücken und im Nacken. Er glaubte, es würde wieder verschwinden. Aber Rücken und Nacken bleibt.

 

In seinem Leben hatte er nichts Besonderes getan.“ An einem richtigen Mann fehlten ihm 27 Frauen, mit denen er noch hätte schlafen müssen. „Das Alter, dachte er, ist doch Verstörung, Unruhe, Angst und Verzweiflung ...“ Und noch ein Zitat: „In den Dingen, die um ihn waren, steckte jetzt mehr Zukunft als in ihm.“ Treffend schlicht literarisch.

 

Ein Buch für Generationen

 

Das Alter und das Altern kommen unausweichlich. Wer ihnen mit erhobenen Haupt begegnen will, sollte sich mit diesem Thema philosophisch literarisch beschäftigen, die einzig sinngebende erfolgversprechende Art und Weise. Eberhard Rathgeb mit „Unser Alter“ ist dafür die beste Grundlage.

 

Eberhard Rathgeb: Unser Alter

 

Literaturverlag Droschl 2022


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