Gábor Fónyad: Als Jesus in die Puszta kam

26. Mai 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Mysteriöse Zufälle gibt es in der Geschichte nicht, meint einer der Ur-Magyaren aus „Als Jesus in die Puszta kam“ von Gábor Fónyad. Ein Roman, mindestens so unterhaltsam wie sein Titel.

 

Ludwig, der Antiheld Jesus

 

Ludwig Neustädter ist über die Mutter verwandtschaftlich mit Ungarn verbandelt. Im Übrigen aber wenig heldenhaft. Er arbeitet in Wien in einem Spielwarengeschäft, aber auch nur, weil der Besitzer gerne einen ungarischen Angestellten hätte.

 

Eine Freundin hat er nicht und auch sonst nur flüchtige Bekannte. Eines Tages aber wird er ins „Paprika-Stüberl“ eingeladen. Dort erwarten ihn die drei Ur-Magyaren Benedek, István und Belá. Sie deuten ihm an, dass er der lang erwartete Messias, ja, dass er Jesus sei.

 

Kiskunfélegyhazá

 

Ludwig wird in die Puszta eingeladen, genauer in die Nähe von Kiskunfélegyhazá. Dort wartete man bereits sehnsüchtig auf den Erlöser. Ohne einen rechten Willen zu haben oder aus Neugier begibt sich Ludwig zunächst nach Budapest.

 

Und auch hier treiben ihn die Umstände weiter in die Puszta. Die Ur-Magyaren glauben, Jesus wäre ein Ungar gewesen. Ludwig stolpert in diem ungarischen Dorf von einer Bredouille in die nächste. Oder ist er wirklich der Heilsbringer und wusste es bisher nur nicht?

 

Was ist wahr?

 

Gábor Fónyad treibt es auf die Spitze: Die Ungarn sind in vielerlei Hinsicht ein besonderes Volk. Stolz sind sie auf ihre Geschichte. Unzweifelhaft gehören sie zu den ältesten Nationen Europas. Dieser Stolz hat sich nicht zuletzt in ihren Unabhängigkeitskriegen gegen die Osmanen und die Habsburger gezeigt.

 

Vielleicht ist es dieser Stolz, der sie auch besonders anfällig für Verschwörungstheorien macht. Covid-19, die Flüchtlingswellen liefern ausreichend Stoff für solche Geschichten.

 

Der Autor zeigt ein feines Gespür für das ungarische Leben, wenngleich er es auch auf die Spitze treibt. Sicher nicht von der Hand zu weisen ist der Umbruch, in dem sich das Land und seine Menschen befinden. Wer sich ein bisschen mit dem Land und den Menschen dort auskennt, wird den feinen Humor zu schätzen wissen, mit dem Fónyad seine Geschichte vom ungarischen Jesus erzählt.

 

Hier finden Sie den Roman direkt beim Verlag.

 

Gábor Fónyad: Als Jesus in die Puszta kam

 

Elster & Sallis 2021


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