Kiara Kern: fremdgefabelt

25. Februar 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Eine Reihe Kurzgeschichten in eine schlüssige Rahmenhandlung verstrickt, ergibt einen ausgezeichneten Roman. So geschehen in „fremdgefabelt“ von Kiara Kern.

 

Schubladen mag ich nicht“

 

Kiara Kern legt mit „fremdgefabelt“ ihr Romandebüt vor. Der Roman besteht aus 14 Kurzgeschichten und einer Rahmenhandlung. In der übernimmt Tinka Braun das Café ihres verstorbenen Großvaters. Sie wechselt dazu von der Metropole Zürich in die See-Gemeinde Lachen, eingebettet zwischen Bergen und Pflasterstein-Gassen, wie sie es selbst beschreibt.

 

Der Großvater führte hier als extravertierte Person das Café Vintage & Cake. Tinka holt ihre Buchsammlung ins Café und lauscht ihren Gästen. Außerdem führt sie einen Blog. Lässt sich das nicht kombinieren?

 

Pilzsuppe für Massenmord und Suizid

 

Es lässt sich kombinieren. Tinka macht das geschickt und lädt die Gäste zum Erzählen ein. Die Geschichten, die sie hört, formt sie um, fabuliert sie neu und dennoch lässt sich der Kern, der wahre Kern, der Geschichte erkennen. So bettet die Autorin die Kurzgeschichten in die Rahmenhandlung ein, ohne dass ein Bruch entsteht.

 

Zum Glück werden die Geschichten anonymisiert, denn in einer geht es um die liebe Nachbarschaft, die mit Pilzsuppe ausgelöscht wird, bevor der Täter ebenfalls von der Suppe isst.

 

Viel richtig gemacht beim Debüt

 

Statt die Leserin und den Leser mit einer umständlichen Einführung in die Handlung zu langweilen, startet die Autorin die Lektüre mit einer starken Kurzgeschichte. Dem gelungenen Beginn folgen weitere 13 Kurzgeschichten mit unterschiedlichem Inhalt.

 

Die Rahmenhandlung ist, was ihre Aufgabe ist: Sie führt die Geschichten zusammen und trägt selbst eine Handlung in sich. Fast klassisch ausgeführt.

 

Das Buch „fremdgefabelt“ ist ein starkes Debüt der Schweizerin Kiara Kern. Hier wurde vieles, vor allem elementare Dinge, richtig gemacht. Kurzgeschichten sind für viele Autorinnen und Autoren der perfekte Einstieg zum Schreiben, lassen sich aber selten gut verkaufen. Sie in eine stimmige Rahmenhandlung zu einem Roman zu integrieren, ist ein gelungener Schachzug. Die Kurzgeschichten zeigen eine klassischen Aufbau mit guten Figurenzeichnungen und den (erforderlichen) überraschenden Wendungen. Man darf sich auf mehr freuen.

 

Den Roman erhalten Sie auch direkt beim Verlag.

 

Kiara Kern: fremdgefabelt

Die wunderbaren Fantasiegespinste der Tinka Braun

 

boox verlag 2017


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