28. Mai 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Naturkatastrophen haben mit persönlichen Desastern viel gemeinsam. Was genau, erzählt Luca Lauga in „Die Stille kommt beim Gehen“. Mitgewandert auf LiteraTüren.
Patagonien
Luca Lauga, ihr Mann Martin und ihre Söhne Matthias und Tomás leben in Patagonien, zwischen Chile und Argentinien. In der Nähe verläuft eine Vulkankette und Naturkatastrophen gehören hier zum Alltag.
Die Katastrophen in der Natur kündigen sich häufig an. Beispielsweise zeigen Tiere große Unruhe oder fliehen in Massen. Wie aber ist es mit den persönlichen Schicksalsschlägen? Werden sie uns angekündigt? Können wir sie erahnen?
Der Sturz
Vielleicht ist es so aber die Anzeichen, wenn es denn welche sind, erkennen wir oft erst im Nachhinein. Ähnlich fühlt es die Autorin Luca Lauga, als ihr Sohn Matthias von der Leiter in ein Koma fällt.
Drei Mal hätten die Ärzte ihn fast verloren. Diesen Schicksalsschlag versucht die Autorin zu verarbeiten. Es ist das Schreiben, das ihr dabei hilft. Wir kennen diese Wirkung aus vielen Beispielen.
Das Wandern und die Natur
Ein weiteres Heilmittel ist das Bewegen in der Natur. Lauga verbindet beides und berichtet uns von ihren Erlebnissen in der Natur Südamerikas, ihren Wanderungen am Morgen, in den Anden, in Patagonien.
Luca Lauga schreibt ein besonderes Buch über eine besondere Lebenssituation, über die Begegnung mit dem Tod. Dabei behält sie den erforderlichen Abstand, um nicht mitleidig zu klingen. Mitleid benötigt sie auch nicht, sie heilt sich selbst und lässt uns daran teilhaben.
Eine kleine Passage ist aus der Sicht von Matthias geschrieben. In der Mitte des Buches gibt es einige Illustrationen und Fotos. „Die Stille kommt beim Gehen“, mit dem Untertitel „Auf dem Weg zu mir“ ist zwar ein persönliches Buch der Autorin. Es kann, so schreibt sie selbst richtig im Epilog, auch ein Anfang für die Leserin und den Leser sein.
Luca Lauga: Die Stille kommt beim Gehen
Amrun in Kamphausen Media 2022