Minu D. Tizabi: Revolution Morgen 12 Uhr

08. Mai 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Die Kunst des Schreibens ist eine große Zensorin. Sie macht weder vor Wunderkindern halt, noch erlaubt sie Vorschusslorbeeren. Minu D. Tizabi debütiert mit „Revolution Morgen 12 Uhr“.

 

Verrückt

 

Bevor es mit dem Buch richtig los geht, gibt es zumindest in meiner E-Book-Ausgabe ein „Über das Buch“, ein „Über die Autorin“, eine „Reprise“ und einen „Prolog“. In diesem allerlei Vorweggeschriebenes findet sich auch die Bewertung der Autorin als „Wunderkind“, weil sie ihr Abitur mit 14 und das Studium der Medizin mit 22 Jahren erfolgreich beendete.

 

Was sagt dies über die Qualität des vorgelegten Romans? Richtig: nichts! Oder sollen wir wegen dieses Vorlaufes besonders anspruchsvoll oder -los sein? Beides behagt mir ebenso wenig wie der Rummel vor Kapitel 1. Das gehört, wenn überhaupt, an das Ende des Romans. Verrückt, oder? Das glaubt man wenigstens über den Protagonisten und steckt ihn in eine psychiatrische Klinik.

 

Fußball

 

Ein Grund für diese Diagnose könnte die Anhängerschaft des Protagonisten, er heißt Sean Christophe, an den Hamburger SV sein. Vielleicht ein wenig weit hergeholt. Es liegt wohl eher an den Panikattacken, an der Angststörung.

 

In der Klinik trifft er Menschen mit Psychosen, Schizophrenie, mit Psychosomatik und mit suizidalen Gedanken. Man könnte sie als verrückt bezeichnen. Die Autorin macht es besser und zeigt sie uns als Menschen, die die Dinge anders wahrnehmen als die Masse der Menschen. Anders heißt aber weder besser noch schlechter. An dieser Stelle ist eine Bewertung nicht erlaubt.

 

Bildhaft, lebhaft und gewollt

 

Die Autorin lässt den Protagonisten in einer lebhaften, fast bildhaften Sprache erzählen. Teilweise klingt es jedoch sehr gewollt, zu intelligent, in der Bildhaftigkeit auf die Spitze getrieben. Als wenn es hier etwas zu beweisen gelte.

 

Das aber staut den Fluss der Geschichte und lenkt die Leserin und den Leser in einen Nebenarm. Vielleicht wäre es ohne die einleitenden Bemerkungen über Wunderkinder einfacher gewesen.

 

 

Minu D. Tizabi: Revolution Morgen 12 Uhr

 

Aufbau 2021

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