Was für ein guter Erzählband! Einziges Manko: Es sind nur 14 Erzählungen in „Safranhimmel“ von Sybil Schreiber.

Erzählbände sind besser als gedacht

Erzählbände und Kurzgeschichtensammlungen haben zu Unrecht einen weniger guten Ruf wie zum Beispiel der Roman. Dabei unterliegen sie ebenfalls hohen künstlerischen Anforderungen. Bewiesen in dem Erzählband „Safranhimmel“ von Sybil Schreiber.

Die Erzählungen stehen für sich alleine und haben dennoch viele Gemeinsamkeiten und einen Roten Faden. Auch diese Hürde meistert die Autorin spielend und intelligent.

Safranhimmel

Eine dieser Gemeinsamkeiten ist die Verknüpfung von Vergangenheit und Zukunft. Aus der Gegenwart reflektieren die Protagonistinnen das Vergangene und verbinden mit der Zukunft vor allem eines: Hoffnung. Ohnmächtig, fast philosophisch haben sie sich in das Unvermeidliche gefügt. Jetzt, frei aller Fesseln, gilt es sich zu entfalten.

Eine Gemeinsamkeit ist die Hoffnung, die viele der Geschichten trägt. Das Alleinsein, das Selbstbestimmte, das wie eine Erlösung ist, die Grundlage für ein erfülltes Leben.

Wunderbar erzählt

Die beste Gemeinsamkeit von allen aber ist die wunderbare Sprache und Erzählweise, mit denen uns die Autorin die Handlungen ihrer Geschichten erzählt. Zu keiner Zeit tapst Sybil Schreiber in die Falle Mitleid oder gar Selbstmitleid. Nüchtern zuweilen, mit dem richtigen Abstand, zugleich ausdrucksstark und erfrischend klar und kurz. So werden Geschichten erzählt!

Das Buch gibt es hier direkt beim Verlag.

Sybil Schreiber: Safranhimmel

Erzählungen

Elster & Salis 2022