13. Mai 2022 - Kurzgeschichtensammlung Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Was wissen Sie über das Chinesischsein? Eine Einführung in dieses Thema mit gesellschaftskritischen Unterton gibt uns Te-Ping Chen in „Ist es nicht schön hier“.
Kurzgeschichtensammlung
Sammlungen von Kurzgeschichten genießen einen ambivalenten Ruf. Das liegt nicht zuletzt an der nicht immer konstanten Güte der Geschichten. Eine erfreuliche Ausnahme bildet das Debüt von Te-Ping Chen.
In insgesamt zehn Kurzgeschichten nimmt sie uns mit in eine unbekannte Welt: den Alltag in China. Aber das macht den Reiz der Geschichten nicht allein aus.
Hotline-Girl und neue Frucht
Zuweilen basieren die Geschichten auf einer eindrucksvoll nüchtern geschilderten Realität, manchmal formen sie Allegorien. Immer aber versucht die Autorin bildhaft und klar in der Sprache zu sein.
Mit feinen Pinselstrichen gelingt es der Autorin in ihrer Debüt-Veröffentlichung schnell eindrucksvolle Figuren zu schaffen, die authentisch sind. In jeder Geschichte geht es auch um Gesellschaftskritik, mal deutlich, mal leise und verstohlen.
Gespannt auf einen Roman
Latent hat man das Gefühl, das Genre der Kurzgeschichte wird dem Potenzial der Autorin nicht gerecht. Tatsächlich bin ich sehr gespannt, ob es irgendwann einen Roman von Te-Ping Chen zu lesen gibt.
„Ist es nicht schön hier“ ist der kongeniale Titel für eine eindrucksvolle Sammlung von Kurzgeschichten von Te-Ping Chen. Sprachlich erstaunlich ausgereift präsentiert sich das Debüt der jungen Autorin, die uns gekonnt den chinesischen Alltag näher bringt.
Hier gibt es das Buch direkt beim Verlag.
Te-Ping Chen: Ist es nicht schön hier
Aus dem Amerikanischen von Anke Caroline Burger
Aufbau Verlag 2021