Wolfgang Franßen: Mado

01. Mai 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Boxer haben einen harten Schädel. Und zuweilen ist es praktisch, wenn die Großmutter schon im Gefängnis gesessen hat. Im Übrigen gestaltet sich die Suche von Mado nach der Freiheit im gleichnamigen Roman von Wolfgang Franßen eher schwierig.

 

Flucht nach und aus Paris

 

Mado ist eine junge Frau, die in einem jungen Alter ihr Zuhause, das im Wesentlichen aus dem Maison Blanche, ihrer Mutter Laure und ihrer Schwester Verelle bestand, auf der Suche nach Freiheit in Richtung Paris verlassen hat.

 

Zum Einstieg in diesen Roman erkennt sie, dass sie in Paris auch nicht das Glück finden konnte. Ganz im Gegenteil: Drogen, Partys, Alkohol und ein brutal, ignoranter Freund, ehemals Boxer, prägen Mados Leben in der französischen Hauptstadt. Kurzerhand erschlägt sie ihren Freund und flieht zurück in ihr Heimatdorf.

 

 

Eine perfekte Familie

 

Mado charakterisiert ihre Familie folgendermaßen: „Ihre Großmutter hatte im Gefängnis gesessen. Ihre Mutter war eine Hure. Ihre Schwester eine Nonne. Sie eine Mörderin. Eine perfekte Familie.“

 

Mado bittet die knasterfahrene Großmutter Rosa die Leiche von Freund Marcel zu entsorgen. Doch diese ist nicht mehr dort, wo Mado sie zuletzt gesehen hat. Marcel lebt und ist auf der Suche nach Mado und nicht, weil er sie zurückgewinnen will.

 

Ewige Suche

 

Mado trifft Thierry und die beiden beschließen, eine Bank zu überfallen. Geld, viel Geld, könnte ein gutes Mittel sein, das Glück und die Freiheit zu finden.

 

Der Roman wird von der Hoffnung getragen. Die Hoffnung, die Mado nie zu verlieren scheint. Die Hoffnung, die ihren Willen speist.

 

Düster, dicht und beinahe hoffnungslos

 

Wolfgang Franßen debütiert mit „Mado“ als Romancier. Er versteht, verrät er, seinen Roman als Familiengeschichte, wenngleich die titelgebende Figur auch den meisten Platz einnimmt.

 

Mado“ ist ein Roman, der düster wirkt, in offener Diskrepanz zu seinem Grundthema, Hoffnungslosigkeit ausstrahlt. So entsteht das Gefühl, dass alle Versuche Mados per se zum Scheitern verurteilt sind. Der Charakter Mados, und insoweit stimmt die These von der Familiengeschichte, wird von den Charakteren der Generationen von Frauen vor ihr gespeist.

 

Mado“ ist ein Roman aus der Gegenwart für die Gegenwart. Franßen verzichtet auf Schnörkel und Verzierungen und die braucht sein Thema wahrlich nicht.

 

Hier erhalten Sie den Roman direkt beim Verlag.

 

Wolfgang Franßen: Mado

Europaverlag 2021

 

376 Seiten, E-Book

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