Alain Claude Sulzer: Urmein

01. April 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Urmein: Welches andere Wort könnte schweizerischer sein? In dieses Land und in die Jahre 1911 bis 1918 entführt uns Alain Claude Sulzer mit seinem Roman „Urmein“.

 

Graf Galli und Schloss Urmein

 

Graf Galli befindet sich in Urmein, einem Dorf oberhalb von Thusis in Chur. Der italienische Adlige möchte das halbverfallene Schloss kaufen. Es ist das Jahr 1911. Galli lässt das Schloss aufwendig renovieren. Nach und nach treffen die Bewohnerinnen und Bewohner des Schlosses ein, denn den Grafen treibt eine Utopie.

 

Freundinnen und Freunde, vor allem Künstlerinnen und Künstler sollen hier leben. Am Abend kommt man zusammen. Der exklusiv-exotische Wintergarten ist der Schauplatz von Erzählungen und Austausch. Eine Idylle?

 

Am Vorabend einer Zeitenwende

 

Kann man nach Urmein aus der Welt fliehen? Die Antwort liegt auf der Hand: Die Welt befindet sich um Umbruch. Zeitenwende würde man heute sagen.

 

Der Erste Weltkrieg wirft Europa und die Welt aus den Angeln. Symbolhaft wird in „Urmein“ dies durch die Ankunft des Neffen von Galli dargestellt.

 

Zeitgemäße Sprache

 

Alain Claude Sulzer stellt die zahlreichen Figuren ausführlich dar und schnell wird deutlich, dass es sich hier um keine Utopie im herkömmlichen Sinne handeln kann. Jeder Gedanke an die Zukunft scheint sich in dieser Gesellschaft zu verbieten. Sie alle eint, auf subjektive Art und Weise, die Vergänglichkeit des Ruhms, den sie einst besaßen.

 

So wird die Schlossruine von Urmein, ironischerweise frisch aufpoliert, zur Bühne des nahenden Todes, dem modernden Geruch von Vergänglichkeit. Dies so lange, bis Flavio, der jugendliche Neffe des Grafen mit seiner Gesellschaft den frischen Geruch des Todes vom Schlachtfeld in die Räume des Schlosses mitbringt.

 

Der Autor verwendet eine Ausführlichkeit für die Vorstellung seiner Figuren, die modernen Romanen nicht nur fremd, sondern sogar verpönt ist. Dabei ist der Roman nicht alt im Sinne des Erscheinungsdatums.

 

Aber diese ungewohnte Umfänglichkeit passt zum Sujet des Romans und vielleicht hätte man ihn auch nicht auf eine andere Art schreiben können. Mit Alain Claude Sulzers „Urmein“ feiern wir einen ungewöhnlichen Weg in die Vergänglichkeit.

 

Den Roman erhalten Sie auch direkt beim Verlag.

 

Alain Claude Sulzer: Urmein

 

Galliani Verlag 2022

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