Claudia Gross: Deutschland 1925: Annas Reise

19. Dezember 2020 - Roman (Werbung Rezensionsexemplar)

Wer vom Titel auf ein Sachbuch über Deutschland in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen schließt, liegt nicht ganz daneben. Die Autorin Claudia Gross hat sich eigenen Angaben nach vom Matrosenaufstand zum Ende des Ersten Weltkrieges in Kiel zu diesem Roman inspirieren lassen.

 

In „Annas Reise“, mir gefällt der Untertitel bedeutend besser, entwirft sie ein gut recherchiertes Bild Deutschlands zur Zeit der Weimarer Republik. Der Roman enthält Elemente einer Liebesgeschichte, eines Krimis und eines Gesellschaftsromans. Vielleicht ist es gerade diese besondere Zeit, nämlich der Übergang vom Kaiserreich zum Nationalsozialismus, der eine solche Bandbreite in der Geschichte glaubhaft machen lässt.

 

Protagonistin ist Anna, eine arbeitslose Sekretärin, die Maxim Rose in Berlin das Leben rettet. Obgleich Maxim der Sohn eines Reeders ist, war er in den oben erwähnten Matrosenaufstand verwickelt. War es ein politisch motiviertes Attentat, das ihn fast das Leben kostete?

 

Maxim und sein Bruder Franz laden Anna nach Kiel ein. Anna folgt der Einladung und lernt eine ganz andere Welt kennen. Hier trifft sie auch Kapitän Brandis wieder.

 

Nach und nach bemerkt Anna, dass hinter der schönen Fassade der Reederei-Familie hässliche Details zum Vorschein kommen. Maxim steckt auch in Kiel in Schwierigkeiten. Gegen ihn wird wegen eines politisch motivierten Mordes ermittelt. Lilly hat einen heimlichen Liebhaber und Franz, der die Reederei leitet, scheint auch nicht der zu sein, der er vorgibt zu sein. Unter diesen Umständen ist Kapitän Brandis so klar, stark und ehrlich wie eine Klippe im Atlantik.

 

Claudia Gross erzählt uns ihre Geschichte in einem ruhigen, fast trockenen, Stil. Sie beleuchtet die Handlung aus Annas Sicht, belässt dabei die Perspektive in der Dritten Person. Das schafft Abstand. So behält der Leser stets die Übersicht. Gleichwohl bleibt die Geschichte nicht ohne Spannung.

 

Das Buch weiß auf eine eigentümliche, nicht vordergründige und unaufdringliche Art zu fesseln. Ein Buch mit vielen Eigenschaften, das verschiedene Lesergruppen gekonnt anzusprechen weiß.

 

Das Buch direkt beim Verlag.

 

Claudia Gross: Deutschland 1925: Annas Reise.
Aufbau Verlag, Oktober 2020.
416 Seiten, Taschenbuch



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