Mary Anning und Elizabeth Philpot sind bemerkenswerte Forscherinnen in der Paläontologie. Tracy Chevalier setzt ihnen mit „Zwei bemerkenswerte Frauen“ ein Denkmal. Mitgesammelt auf @LiteraTüren.

Kuris

Mary Anning wird als Kind vom Blitz getroffen und viele nehmen dies als Begründung, das sie ein so seltsames Kind ist. Elizabeth Philpot stammt aus einer bürgerlichen Familie, die mit zwei ihrer Schwestern von London nach Lymes Regis ziehen muss.

Obgleich Elizabeth und Mary etwa 20 Jahre und der gesellschaftliche Rang trennen, freunden sie sich an. Ursache dafür ist ihre gemeinsame Leidenschaft: die Fossiliensuche.

Krokodile in Dorset?

Beide Frauen sind heute in Vergessenheit geraten. Zu Lebzeiten, Anfang des 19. Jahrhunderts, galten sie als Vorreiterinnen der Paläontologie. Mary Anning hatte bereits als kleines Kind Fossilien an der Küste von Lymes Regis, der Jurassic Coast, gesammelt und vornehmlich Donnerkeile, Seelilien und Ammoniten gefunden. Diese Kuris, abgeleitet von Kuriositäten, verkaufte sie, um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern.

Eines Tages aber findet sie den Schädel eines größeren Tieres. Sie glaubt, es wäre ein Krokodil. Es ist nur der Start von vielen solcher Funde, bei denen es sich natürlich nicht um Krokodile, sondern um Saurier handelt.

Zwei Perspektiven

Tracy Chevalier geht bei dem Porträt beider Frauen sorgfältig vor und hält sich eng an die überlieferten Fakten. Sie lässt beide Frauen abwechselnd aus ihrer Perspektive erzählen, so dass keine von ihnen in den Vordergrund rückt. Neben der Suche nach Fossilien eint die Frauen auch die Liebe zu Colonel Birch. Auch diese Hürde nimmt die Autorin spielend, bleibt mit dem nüchternen Erzählstil stets im Hintergrund. Tracy Chevalier schreibt mit „Zwei bemerkenswerte Frauen“ ein gelungenes Zeugnis über das Leben von Mary Anning und Elizabeth Philpot.

Hier finden Sie den Roman direkt beim Verlag.

Tracy Chevalier: Zwei bemerkenswerte Frauen

Übersetzung aus dem Englischen von Anne Rademacher

Atlantik 2021