05. Mai 2022 - Hörbuch Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Umweltkatastrophe, Magie, Mystic, Freundschaft, Liebe, Aufwachsen: Colin Hadler kombiniert reichlich Primär-Themen in seinem Hörbuch „Ancora“. An diesem Anspruch muss sich das Buch messen lassen.
Auszeit ohne Smartphone
Es ist ein seltsames Dreigestirn, das sich auf den Weg nach Ancora macht: Romy, die Protagonistin des Buches, ihr bester Freund Jannis und ihr Freund Aurel. In Ancora, einem Dorf in irgendeiner Wildnis in Europa wollen sie in diesem Sommer eine Auszeit nehmen.
Eine Auszeit besonders von moderner Technik. Smartphone und Co. funktionieren hier nicht. Die Menschen hier leben wie in alten Zeiten. Doch Mystik umweht diesen Ort. Vor vielen Jahren geschah hier ein Chemie-Unfall.
Romy in perfekter Ambivalenz
Romy ist besonders. Sie kann die Zeit anhalten. Noch eine Motivation bewegt sie, nach Ancora zu gehen. Die Beziehung zu Aurel läuft nicht besonders. Vielleicht hilft auch hier die Auszeit in Aurora.
Doch Romy fühlt sich beobachtet. Verschiedene Dinge geschehen, die Rätsel hervorrufen. Und als Romys Name für die Feuertaufe genannt wird, ist allen bewusst: Hier stimmt etwas nicht.
Zusätzlich verspürt Romy, dass dieser Ort sie auf geheimnisvolle Weise anzieht. Die Beziehung zu Aurel scheint jedoch in eine andere Richtung zu verlaufen als gedacht und es scheint plötzlich schwierig zu sein, das Dorf zu verlassen.
Dies alles scheint Romy zu verwirren oder zu belasten. Ihre Handlungen und Gefühle sind oft nicht nachvollziehbar und verlieren dadurch an Authentizität. Das ist bedauerlich, denn erzählt wird die Handlung aus ihrer Sicht. Diese Widersprüchlichkeit färbt auch auf die Handlung ab. Vorgetragen wird das Hörbuch von Julia Preuß, der man die Jugendlichkeit der Protagonistin vollends abnimmt.
Colin Hadler: Ancora
Gesprochen von Julia Preuß
Hörbuch Hamburg 2022