Theodor Wolff: Die Schwimmerin

05. Dezember 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Wie man sich mit einem Untertitel vertun kann, zeigt die Neuauflage von „Die Schwimmerin“ von Theodor Wolff. Das Buch ist eben kein „Roman aus der Gegenwart“, sondern ein Zeit- und Gesellschaftszeugnis. Gern gelesen auf @LiteraTüren.

 

Zeugnis von Zeit und Gesellschaft

 

In dem vielschichtigen Roman des Journalisten Theodor Wolff sind Ulrich Faber und Gerda Rohr die Protagonisten. Für die Figur der Gerda Rohr, der „Schwimmerin“, soll die Ilse Stöbe, eine engagierte Kämpferin gegen die Faschisten, Patin gestanden haben. Ute Kröger negiert dies in ihrem Nachwort zum Roman.

 

Tatsächlich ist die Figur der Gerda Rohr weniger stringent in ihren politischen Ansichten und Handlungen als es die Stöbe war. Rohr verfolgt, was insbesondere in ihrem Engagement für einen Waffenhändler deutlich wird, eigene Ziele als politische Ansichten. Gleichwohl schafft Wolff mit „Die Schwimmerin“ ein hervorragendes, weil ehrliches, Zeugnis der Zeit und der Gesellschaft Anfang der Vierziger des letzten Jahrhunderts.

 

Wehmütiger Abschied von der Weimarer Republik

 

Wolff schreibt, und hier schimmert der Journalist durch, einen wehmütigen Abgesang auf die Weimarer Republik. Er schafft es mit diesem Roman, Absicht oder nicht, die Naivität bis Lethargie eines Großteils des deutschen Volkes zu zeigen, die diese bei der Machtergreifung und hernach bis zu den ersten Jahres des Krieges, kennzeichnete.

 

Die Schwimmerin“ von Theodor Wollf ist denn eher ein politisches und gesellschaftliches Buch als eine Liebesromanze.

 

Den Roman erhalten Sie hier direkt beim Verlag.

 

Theodor Wolff: Die Schwimmerin: Ein Roman aus der Gegenwart

Weidle Verlag 2021

 

360 Seiten 


Kommentare: 2
  • #2

    LiteraTüren (Dienstag, 14 Dezember 2021 12:29)

    Wunderbar, Herr Weidle: Beide Aspekte haben ihre Richtigkeit. Letzterer wurde korrigiert und Ersterer zeigt, wie sehr man bei der Wahl eines Untertitels Acht geben muss. Herzlichen Dank!

  • #1

    stefan weidle (Dienstag, 14 Dezember 2021 10:37)

    Der Untertitel ist der von 1937. Und die Schwimmerin hieß Stöbe, nicht Stöge.

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