03. April 2021 - Thriller, Kriminalroman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Wiedersehen macht nicht immer Freude. Gerade, wenn noch etwas aufzuklären ist. Gletscher sind für die langfristige Verwahrung von Leichen ungeeignet. Allie Reynolds fährt mit uns Leserinnen und Leser Snowboard in „Frostgrab“.
Der Mörder kehrt immer an den Tatort zurück
Milla ist nicht wenig überrascht, als sie von Curtis eine Einladung in die französischen Alpen erhält. Vor zehn Jahren war sie dort zuletzt. Nicht ohne Grund ist seitdem eine lange Zeit verstrichen, denn damals starb Saskia und verunglückte Odette. Doch ist Saskia wirklich tot? Und welche Rolle spielte Milla dabei?
Milla ist nicht die Einzige. Sie trifft neben Curtis auch Heather, Dale und Brent. Es stellt sich heraus, dass weder Curtis noch ein anderer aus der Gruppe die Einladungen verschickt hat. Plötzlich sind Handys und Laptops verschwunden und die Seilbahn ins Tal funktioniert nicht mehr.
Echte Rivalitäten überstehen die Zeit
Zehn Jahre ist es her, dass sie sich dort trafen. Zur Clique gehörten auch Odette und vor allem Saskia, Curtis Schwester. Sie ist damals verschwunden. Die Beziehungen der Cliquenmitglieder sind ambivalent. Sie reichen von Liebe, Flirt, Freundschaft bis zu Konkurrenz und Hass. Ausreichend Brut für Handlungen aus Leidenschaft.
Allie Reynolds erzählt die Handlung aus der Sicht von Milla in der Ich-Perspektive. Dadurch rücken wir Leserinnen und Leser nahe an das Geschehen. Abwechselnd berichtet sie aus der Gegenwart und in Rückblenden von den Geschehnissen vor zehn Jahren. Die Zeitsprünge stören hier den Lesefluss nicht, denn die beiden Handlungen sind untrennbar miteinander verwoben.
Starker Debütroman aus dem Snowboard-Milieu
Als ehemalige professionelle Snowboard-Fahrerin führt uns Allie Reynolds in Ihrem Debütroman genau in die Szene. Sie bietet authentische Einblicke in das Leben als Snowboard-Sportlerin und -Sportler und vermittelt gut die Gefühle und Gedanken. Sie war selbst professionelle Snowboard-Fahrerin, Surferin und hat zum Glück auf die Literatur umgesattelt.
Es ist ein starker Debütroman, der mit einem intelligenten Plotplan überzeugen kann. Sprachlich bewegt sich die Autorin nah dran am Sport. Klar, direkt, mit dynamischen Hauptsätzen treibt sie die Handlung voran und selbst die Rückblenden erinnern an einen guten Lauf in der Halfpipe.
Das Buch gibt es hier direkt beim Verlag.
Allie Reynolds: Frostgrab
HarperCollins 2020
Aus dem Englischen von Jürgen Bürger
413 Seiten, Taschenbuch