24. Oktober 2021 - Kriminalroman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Hercule Poirot hat – irgendwie – einen Enkel mit dem Namen Achille. Er tritt in „Mitternachts Soiree“ von Crysta Winter in die großen Fußstapfen des berühmten Detektivs.
Einladung beim Frühstück
Achille Poirot langweilt sich beim Frühstück. Man glaubt, in die Wolke der Langeweile zu tauchen, die den Meisterdetektiv umhüllt. Ein Glück, dass Madame Elsa gleichermaßen überraschend wie kurzfristig zur Mitternachts Soirée lädt.
Wie anzunehmen ist, ergibt sich auf dieser Mitternachts Soirée die Möglichkeit, die beeindruckenden grauen Zellen des Detektivs in Aktion zu erleben. Ein Mann stirbt, Achille ermittelt.
Durchbruch durch die November-Tristesse
Wobei die Soirée von Madame Elsa an sich bereits ein Ereignis ist, dass überaus geeignet ist, die November-Tristesse zu vertreiben. Die Figuren, die die Autorin ins Spiel bringt, sind bizarr genug, um zur Unterhaltung beizutragen.
Sprachlich lehnt sich die Autorin nicht ohne Grund an den Schreibstil an, der im 19. Jahrhundert durchaus üblich war. Er gleicht auch insofern weniger Agatha Christie, die bekanntlich später lebte. Die Autorin verwendet häufig eingeschobene oder nachgestellte Erläuterungen, die für eine ordentliche Satzlänge sorgen.
Das fehlende h
Es ist der zweite Band der Achille-Poirot-Reihe von Crysta Winter, die mit einem ungewöhnlichen Apostrophen im Namen aufwartet. Was könnte das Apostroph ersetzen? Das h vielleicht? (Anmerkung: Inzwischen wird der Name ohne Apostroph verwendet)
Der Schreibstil ist der Figur und seinem Vorbild geschuldet. Lange Sätze bedingen ein langsames Lesetempo, was für dieses Buch gut passt. Bleibt abschließend die Frage, ob Achille Kriminalfälle so genial lösen kann wie sein Großpapa.
Der Krimi direkt bei der Autorin.
Crysta Winter: Mitternachts Soirée
Krimi Edition Rutenmühle 2021
314 Seiten
LiteraTüren (Donnerstag, 11 November 2021 20:20)
Liebe Frau Amon, dem kann man nur zustimmen!
ilse Amon (Mittwoch, 10 November 2021 07:55)
C`rysta Winter (mir gefällt diese eigene Schreibweise gut) schreibt zwar über einen Verwandten von Poirot, aber hat einen eigenen, sehr persönlichen Stil. Ich denke man darf da noch weit mehr erwarten in der Zukunft!