Denise Mina: Götter und Tiere

03. März 2021 - Kriminalroman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Schottische Literatur hat einen ausgezeichneten Ruf. Denise Mina ist zu ihren herausragenden Vertreterinnen zu zählen. Mit „Götter und Tiere“ zeichnet die „Queen of Tartan Noir“ ehrliche Einsichten in die Glasgower Wirklichkeit.

 

Denise Minas Roman „Götter und Tiere“ möchte man liebsten in die Hand nehmen, von vorne nach hinten drehen, auf den Kopf stellen, aufschlagen und zuklappen, um einen Anfang und das Ende zu finden. Umsonst, es bleibt ein Buch wie aus dem Leben geschnitten, nur ehrlicher. Doch der Reihe nach.

 

Wie es sich für einen Kriminalroman gehört, startet „Götter und Tiere“ mit einem Verbrechen. Einem brutalen gar: In einer Postfiliale in Glasgow kommt eine AK47 zum Einsatz. Dies ist jedoch nur ein Erzählstrang. Insgesamt erlesen wir deren drei. Nicht zuletzt diese Multiperspektivität trägt zum Erfolg dieses Romans, insbesondere zu seiner Wirkung bei.

 

Protagonistin, wie in den anderen Bänden der Reihe, ist Alex Morrow. Exemplarisch für Minas Erzählweise ist die umfassende Charakterisierung dieser Figur. So wird uns Morrow nicht nur als leitende Ermittlerin vorgestellt, sondern auch als Mutter von Zwillingen, die sich nach einem friedlichen Weihnachten sehnt und den Tod eines Kindes verarbeiten muss. Überhaupt finden sich bei Mina Figuren, die aus dem Leben geschnitten sind. Nicht zuletzt deshalb, ist dieser Roman authentisch.

 

Obgleich die drei Erzählstränge scheinbar nicht zusammengehören, werden sie zum Ende hin fein verknüpft. Ihnen gleich ist die Sozialkritik, die Darstellung der Sehnsüchte und Ängste der Figuren. Durch ihre multiperspektivische Erzählungsweise erzeugt Mina ein Kaleidoskop von Einsichten in die urbane Gesellschaft Glasgows. Mina arbeitet die Motivationen ihrer Figuren überaus scharf heraus. Sie verzichtet auf einen Weichschliff. Sie sind finster; so finster wie die Realität ist. Ein großes Stück Ehrlichkeit.

 

Denise Mina reiht sich mit ihrem Werk nahtlos in das eigenständige Profil moderner schottischer Literatur ein, vielleicht in einen Bezug zu Ian Rankin, Louise Welsh und James Kelman.

 

Denise Mina hat mit „Götter und Tiere“ nicht nur einen Kriminalroman geschrieben. Er lässt sich ebenso unter Belletristik einordnen. Ein wunderbares Beispiel dafür, dass Kriminalromane nicht allein von ihrer Handlung leben müssen.

 

Das Buch gibt es hier beim Verlag.

 

Denise Mina

„Götter und Tiere!

Argument Verlag

 

346 Seiten, Hardcover


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