05. März 2021 - Kriminalroman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Es gibt Zeitgenossen, die schwören, dass Volksmusik tödlich sein kann. Viola Eigenbrodt und Tobias Reimann wagen mit „Bilder, Tod und Volksmusik“ den Beweis.
Die alte Tiroler Landeshauptstadt Meran befindet sich idyllisch gelegen im Etschtal. Genau hierin führen Viola Eigenbrodt und Tobias Reimann Leserin und Leser mit ihrem zweiten Südtirol-Krimi „Bilder, Tod und Volksmusik“.
Gleich zu Beginn konfrontiert eine „Fremde“, eine „Deutsche“ die Meraner Polizeistation um Maresciallo Franco Marini mit der Tatsache, dass „Erwin weg“ sei. Das beschauliche Intro nimmt hier sein Ende. Die Fremde entpuppt sich als Signora Ganthaler, eine bekannte Volksmusikinterpretin, die auf der Suche nach ihrem Gatten ist.
Ganthaler zieht damit nicht nur Marini, sondern auch Leserin und Leser in ein Milieu, dass bereits im Titel seinen Anklang findet: Kunst, Genuss, Musik und Kriminalität.
Eigenbrodts und Reimanns Schreibstil passt sich dem Urlaubsfeeling an, dass beim Klang der Destination Südtirol unweigerlich aufkommt. Da werden kulinarische Spezialitäten nicht nur korrekt benannt, sondern ausgiebig beschrieben. Die gute Recherche, nein, das ausgezeichnete Wissen des Autorenduos um die Eigenheiten dieser Region, tritt immer wieder auffällig in Erscheinung. Die Detailtreue und teilweise umständliche Beschreibung bremst zuweilen den Lesefluss. Die Kehrseite der Medaille. Hinzu kommt die häufige Verwendung von Adjektiven und die eine oder andere redundante Bemerkung.
Die Figuren werden authentisch charakterisiert, die Handlung, trotz Zeitsprung von Kapitel 2 zu 3, nachvollziehbar vorangetrieben.
Regionalkrimis sind en vogue und „Bilder, Tod und Volksmusik“ macht da keine Ausnahme.
Viola Eigenbrodt und Tobias Reimann
„Bilder, Tod und Volksmusik“
336 Seiten, E-Book