13. Dezember 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Angelehnt an die iro-keltische Welt des frühen Mittelalters ist der Roman „Die Birkenbraut & ihr Ungeheuer“ von Arianne L. Silbers. Ein Fantasy-Roman mit zu vielen Adjektiven.
Keiner versteht mich
Es ist, als hätte jemand anderes ab dem 2. Kapitel an dem Roman geschrieben. Was gut beginnt, verliert ab diesem Zeitpunkt an Stringenz. Schade, doch der Reihe nach.
Die Welt von Onora sind Bücher und Erzählungen. Man ahnt: Das passt nicht mit den Gepflogenheiten ihrer Umwelt zusammen. Die ist eher kriegerisch gestimmt. Kein Wunder, dass Onora sich hier fehl am Platz fühlt.
Auf der Flucht
Folgerichtig muss Onora TanGlass verlassen und zwar heimlich, denn ihr Vater, der Fürst, hat das Übliche mit ihr vor und wenig Verständnis für die Vorlieben des Mädchens. Es ist nicht die erste Frau, die ihm davonläuft, denn auch Onoras Mutter Igrén lief einst in den Wald und auf und davon.
Mit der Flucht von Onora aus der Burg lässt auch die sprachliche Qualität des Buches aus unerfindlichen Gründen nach. Da finden sich „muskelbepackte Männer“, „verstaubte Schriften“, „kauzige Gelehrte“, „lernwütige Menschen“ und solch sonderbare Dinge wie „leere, strenge Mundart“.
Angelehnt ist Onoras Welt an die frühen Kelten, Skoten und Pikten in Nordschottland, von denen sich die Personen zuweilen nur durch wenige Buchstaben unterscheiden. Was nicht verboten ist, aber auch nicht originell.
Streichen erlaubt
Die viel zu viele und teilweise unbedarft gesetzten Adjektive vergällen (mir) das Lesen eines ansprechend gestarteten Fantasy-Romans. Wer hier weniger kritisch ist, kann sich mit „Die Birkenbraut & ihr Ungeheuer“ an einen märchenhaften Fantasy-Roman freuen.
Arianne L. Silbers: Die Birkenbraut & ihr Ungeheuer
Kampenwand Verlag 2021