11. August 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Es gibt nur wenige Nächte im Jahr, die perfekt sind, um jemanden umzubringen. Mit einer solchen Nacht beginnt „Spinnenwinter“ von Jennifer Estep. Da kann was draus werden.
Gin Blanco, die „Spinne“
Ein guter erster Satz ist wie ein großes Versprechen. In Jennifer Estep „Spinnenwinter“ lautet er: „Es war die perfekte Nacht, um jemanden umzubringen.“ In diesem Satz findet sich das ganze Buch in Miniatur.
In einer solchen Nacht beobachtet Gin Blanco, die „Spinne“ genannt, Auftragskillerin und jetzige Herrin der Unterwelt, ihr Viertel. Der „Kreis“ und seine Absichten bereiten ihr Sorgen, weil sie die Mitglieder und ihre Vorhaben nicht kennt.
Ein Freizeitpark als Erbe
Die Ich-Erzählerin hat zu Beginn des mittlerweile 15. Bandes der Reihe umfängliche Informationen über die vorangegangenen Bücher zu vermitteln. Eine Mammut-Aufgabe, die, wie fast zu erwarten ist, nicht gut gelingt.
Glücklicherweise nimmt die Handlung des Bandes bald an Tempo auf. Finnegan Lane, der Ziehbruder von Gin, erbt von der Mutter einen Freizeitpark.
Diamantensuche und Westernfeinde
Es wird schnell deutlich, dass der Freizeitpark nur die Kulisse einer aufregend-spannenden Geschichte wird. Es gilt Diamanten zu finden und Feinden aus dem Weg zu gehen. Die Mischung aus Magie-Fantasy und Krimi gleitet in gewohntes Fahrwasser.
Im „Spinnenwinter“ steht die Handlung an erster Stelle. Meisterhaft versteht Estep es, Spannung zu erzeugen und die Leserin und den Leser damit zu fesseln. Auf der Strecke bleiben Figuren und Sprache. Da hilft auch die Ich-Perspektive nicht weiter.
Fan-Muss und Andere-Kann
Formulierungen wie „elegant wie eine olympische Turnerin“ kratzen sachte an der Oberfläche der Charaktere. „Spinnenwinter“ ist, und dies meisterhaft ausgeführt, ein Roman, der auf kurzweilige Unterhaltung ausgerichtet ist. „Spinnenwinter“ von Jennifer Estep ist für Fans der Reihe ein Muss, für andere Menschen ein angenehmes Kann.
Jennifer Estep: Spinnenwinter
(Elementar Assassin 15)
Piper 2021
Übersetzung von Vanessa Lamatsch
384 Seiten