21. August 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
In der nordischen Mythologie ist Mimir ein Wesen mit den drei Ws: Wissen, Weisheit und Weissagung. Dessen Haupt suchen in „Der Kopf des Mimir“ von Richard Lee Byers Sif und Heimdall. Auf LiteraTüren haben wir die Suche begleitet.
Allvater im Dauerschlaf
Asgard befindet sich im Krieg. Das ist nicht wirklich etwas Neues. Odins Frauen und Männer sind irgendwie immer damit beschäftigt, Asgard vor bösen Mächten zu bewahren. Dieses Mal sind es die Frostriesen, die Jotunen mit ihrer blauen Haut und den gehörnten Helmen unter König Skrymir, die die Asen angreifen.
Krieger Heimdall und seine Schwester Sif gehören zu den Verteidigern Asgards. Die Stärke der Asen sollte ihnen einen leichten Sieg garantieren. Doch in der Praxis entwickelt sich der Krieg langwierig und schwierig. Zu allem Überfluss hält Allvater Odins Schlaf in diesem Jahr ungewöhnlich lange an.
Zu Besuch in der königlichen Schlafkammer
Heimdall ist nicht nur stark, sondern auch klug. Er mutmaßt einen Zusammenhang zwischen den ungewöhnlich starken Jotunen und der langen Müdigkeit Odins. Frigga Freydottir, die Frau und Stellvertreterin Odins, wagt es nicht, dessen Befehl zu missachten, und in sein Schlafgemach einzudringen, um nach dem Allvater zu sehen.
So gehen Heimdall und Sif heimlich in Odins Schlafkammer. Sie entdecken, dass der Kopf des Mimir fehlt. Da Köpfe in der Regel allenfalls rollen aber nicht weglaufen können, muss er wohl gestohlen worden sein. Ehe Heimdall und Sif dies berichten können, müssen sie sich vor den eigenen Kameradinnen und Kameraden in Sicherheit bringen. Die Suche nach dem Kopf des Mimir hat begonnen.
Klassischer Abenteuerroman vor mythischer Kulissen
Die nordische Mythologie hat in den letzten Jahren an Bekanntheit gewonnen. Thor, Odin und Loki sind in aller Munde und allen Augen. Da tut es gut, dass mit Sif und Heimdall andere Charaktere eine Hauptrolle erhalten.
Zugleich passt sich der Roman nahtlos in diese Mythologie ein und erzählt zum Beispiel wie Heimdall zu seiner besonderen Kraft gelangt ist. Ein Vorwissen über die nordische Mythologie kann der Lektüre nicht schaden. Andererseits kann dieser Roman auch als Anlass verstanden werden, sich näher mit der Edda und Yggdrasil zu beschäftigen.
Die Handlung steht hier klar im Fokus. Wer sich gerne mit fein gezeichneten Charakteren und deren innerer Wandlung im Laufe eines Buches beschäftigt, sollte seine Erwartungen dämpfen. „Der Kopf des Mimir“ von Richard Lee Byers ist der gelungene Auftakt zu einer neuen Heldenserie.
Den Roman erhalten Sie hier direkt beim Verlag.
Richard Lee Byers: Der Kopf des Mimir
Cross Cult 2021
Ins Deutsche übertragen von Stephanie Pannen
400 Seiten