24. Oktober 2021 - Sachbuch Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Das Gehirn ist ein nasser Sack. Wie kann ich Demenz verstehen, mich davor schützen und was tun, wenn sie da ist, erklärt Michael Spitzbart in „Wenn das Gehirn seinen Verstand verliert“.
Viel Denken hilft viel
2018 gab es allein in Deutschland 1,6 Millionen Betroffene, pro Jahr erkanken bei uns rund 300.000 Menschen an Demenz. Bis zum Jahr 2050 könnte die Zahl der Erkrankten bei 2,7 Millionen liegen. Demenz ist eine Volkskrankheit.
In dem Sachbuch „Wenn das Gehirn seinen Verstand verliert“ erklärt uns Spitzbart demenziellen Erkrankungen. Er zeigt, was das Entstehen der Krankheit fördert und was vor einer demenziellen Störung schützt. Im dritten und letzten Teil geht es darum, die Krankheit zu erkennen und mit ihr umzugehen.
Das Gehirn ist ein nasser Sack
Die Grundeinheiten des Gehirns sind Nervenzellen. Sie bestehen aus Zellkörper, Dendriten und Axon. Um demenzielle Störungen zu verstehen, muss man die Funktionsweise des Gehirns verstehen. Vom Zellkern gehen Verästelungen und Fortsetze aus – die Dendriten. Sie dienen dem Empfang von Signalen. Das Axon ist ein langer Schlauch, der wiederum Signale überträgt. Auch am Axon befinden sich Verästelungen. Verbinden sich zwei Nervenzellen nennt man das Synapse. Jetzt kann kommuniziert werden.
Bei einer demenziellen Störung sterben die Nervenzellen ab und werden von Proteinstrukturen umgeben. Nach den Ursachen unterscheidet man zwei verschiedene Arten:
Neurodegenerative Demenz
Vaskuläre Demenz
Bei der neurodegenerativen Demenz verändert sich die Struktur des Gehirns, bei der vaskulären Demenz liegt eine Unterversorgung des Gehirns vor.
Kann man Demenz verhindern?
Viel Denken schützt das Gehirn vor Degeneration. 20 Jahre bevor die Krankheit Alzheimer auftritt, finden bereits Veränderungen im Kopf des Betroffenen statt. Wichtig: Zu jedem Alter will das Gehirn Veränderungen, Herausforderungen, etwas Neues lernen. Das Gehirn ist wie ein Muskel: Es will trainiert werden.
Vereinfacht dargestellt helfen Bewegung, ausgewogene Ernährung, nicht rauchen und wenig Alkohol, soziale Kontakte und das Gehirn trainieren. Einsamkeit, wenig Bewegung und Schwerhörigkeit wiederum fördern das Entstehen von Demenz.
Ich habe mich verloren
Es ist wichtig, offen mit dem Thema umzugehen. Die Diagnose kann letztlich nur ein Arzt stellen. Sie bedeutet, dass das Leben sich verändern. Hier darf der Grundsatz nicht vergessen werden: Man kann immer etwas tun. Auch als Angehöriger.
Dr. Michael Spitzbart packt mit seinem Ratgeber ein Thema an, dass viele Menschen beschäftigt. Betroffene und Angehörige aber auch Nichterkrankte, die sich vor einer demenziellen Störung fürchten. Das Buch macht Mut und schildert dennoch ehrlich Symptome und Ursachen. Ein verständlich geschrieben Sachbuch, das auch den Laien zu Erkenntnissen befähigt.
Den Ratgeber erhalten Sie hier direkt beim Verlag.
Dr. Michael Spitzbart: Wenn das Gehirn seinen Verstand verliert
Scorpio 2021
176 Seiten