Ronald D. Gerste: Wie das Wetter Geschichte macht

05. Mai 2022 - Sachbuch Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Über das Wetter redet jede und jeder. Gerade heute, wenn das Wetter Symptom des menschengemachten Klimawandels ist. Was aber, wenn das Wetter zum Protagonisten in der Geschichte wird? Ronald D. Gerste geht dieser Frage in seinem erfrischend kurzweiligen Sachbuch nach.

 

Wetter und Klima

 

Klima und dessen Ausfluss, das Wetter, haben die Menschheitsgeschichte von Beginn an mitgeformt. Manchmal als begünstigender Umstand, zum Beispiel für die Entwicklung und Größe vorzeitlicher Kulturen, manchmal als Mitursache für einen Niedergang.

 

Ronald D. Gerste hat Beispiel für diese These zusammengestellt und präsentiert sie uns in seinem Buch „Wie das Wetter Geschichte macht“. Er startet mit den Römern, die ihren Aufstieg, ihre Größe und ihren Niedergang den sich wandelnden Temperaturen (mit) zu verdanken hatten.

 

Schwarzer Tod, langer Regen und großer Hunger

 

Nicht selten war das Wetter, ein Mikro-Klima oder ein globaler Klimawandel Ursache für eine Veränderung. Gerade in der dunklen Epoche des Mittelalters sorgte die sogenannte Kleine Eiszeit für Hunger, Tod, Vertreibung und damit Entwicklungsstillstand.

 

Einen Zusammenhang mit der Art und der Intensität des Wetters stellt der Autor aber auch mit der Entwicklung von Kunst und Kultur her. Während jedoch bis zum 18. Jahrhundert die Aufzeichnungen über des Wetter eher rudimentär ausfielen, treten die Zusammenhänge ab dieser Epoche deutlicher hervor.

 

Napoleon und das Schicksal der Welt

 

Nehmen wir zum Beispiel den Winterfeldzug Napoleons 1812 nach Russland. Zwar nicht alleinig aber dich elementar besiegelte der ungewöhnlich strenge Winter des Jahres und seine Folgen die Niederlage des französischen Kaisers und damit seine Ostexpansionspläne.

 

Schicksal, dass es Napoleon drei Jahre später noch einmal wettertechnisch erwischte, als Waterloo im Regen und seine Soldaten im Schlamm versinken. Da darf man schon mal hardern.

 

Kurzweilig und erfrischend

 

Roland D. Gerste präsentiert uns seine Beispiele erfreulich kurzweilig und unterhaltsam erzählt, ohne dass der wissenschaftliche Unterton verloren geht. Es macht Spaß bedeutende Ereignisse und Zeiten der Menschheitsgeschichte aus dem Blickwinkel des Wetters zu betrachten. Auf diese Weise macht Wetter wie Regen und Schnee auch mal Spaß.

 

Ronald D. Gerste: Wie das Wetter Geschichte macht

Katastrophen und Klimawandel von der Antike bis heute

 

Klett-Cotta 2019

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