19. August 2021 - Briefsammlung Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Private Briefe werfen ein anderes Licht auf Persönlichkeiten. Manchmal können sie auch „Geschichte schreiben“, behauptet Simon Sebag Montefiore. Auf LiteraTüren haben wir uns das näher angeschaut.
Briefe mit Persönlichkeit
Briefe, jedenfalls solche auf Papier, sind aus der Mode gekommen. Dabei steckt in ihnen sehr viel Persönlichkeit. Schon allein wegen der Handschrift. Simon Sebag Montefiore hat versucht, bedeutende Briefe wichtiger Persönlichkeiten zu filtern.
Nach dem Filtern hat er sie in die Kategorien:
Liebe
Familie
Schöpfungsakt
Mut
Entdeckung
Tourismus
KriegsmannZerstörung
Katastrophe
Freundschaft
Torheit
Anstand
Befreiung
Schicksal
Macht
Untergang
Abschied
eingeteilt.
Quer durch die Zeit
Von James I., König von England und Schottland, der gar vernarrt in George Villiers, den Herzog von Buckingham, war, bis zu Josef Stalin, der seine Liebe mit einem knappen Brief oder einem Kuuuuusss bedachte, finden sich Zeugnisse wichtiger Korrespondenz in der Auswahl Montefiores. Sie stammen aus allen Teilen der Welt und erstrecken sich über mehr als drei Jahrtausende.
Zuweilen ist der umfangreiche Begleittext zu den Personen und den Briefen noch interessanter als der Brief selbst. Es bleibt der Bewertung der Betrachterin und des Betrachters vorbehalten, ob wirklich alle Briefe in der Lage waren, Geschichte zu schreiben.
„Geschichte schreiben“ von Simon Sebald Montefiore ist eine außergewöhnliche Sammlung privater Briefschaften, die die Schreiberinnen und Schreiber wie Empfängerinnen und Empfänger in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Das Buch erhalten Sie hier direkt beim Verlag.
Simon Sebald Montefiore: Geschichte schreiben: Brief, die die Welt veränderten
Aus dem Englischen von Maria Zettner
Klett-Cotta 2021