Dan Abnett: Planet 86

04. Juli 2021- Roman Rezension

Lex Falk ist ein Reporter auf der Suche nach der ultimativen Story. Zumindest nach einer, wie er sie schon lange nicht mehr geschrieben hat. Planet 86 scheint für dieses Vorhaben den idealen Nährboden zu bieten. Der Planet wurde gerade besiedelt und auf einem seiner Monde (Fred) sollen beachtliche Vorkommen von Transuranen gefunden worden sein. Vordergründig sind es diese Rohstoffvorkommen, die den Planeten für die US und den Block, Nachfolger der Protagonisten aus dem Kalten Krieg, gleichermaßen interessant macht.

 

Um an die Informationen für die Story zu gelangen, lässt sich Lex Falk in den Körper des SO-Soldaten Nestor Bloom schleusen. Während eines Einsatzes wird Bloom erschossen, oder auch nicht, denn die geistige Existenz von Falk in Blooms Körper scheint diesen am Leben zu erhalten. Vorerst ohne eine Verbesserung der Situation.

 

Die Überlebenden von Blooms Einheit befinden sich unter heftigem Beschuss des Gegners und können sich diesem nur durch Flucht entziehen. Lex Falk befindet sich im Zwiespalt: im Körper von Nestor Bloom gefangen, ist er zugleich Soldat als auch Journalist. Dennoch findet er sich immer besser in Blooms Körper zurecht und baut eine Beziehung zu seinen Kameraden auf. Seine neue Verbundenheit geht soweit, dass Falk, als er plötzlich die Möglichkeit hat, aus Blooms Körper fliehen zu können, dies ablehnt, um Bloom am Leben zu erhalten und zugleich die Einheit nicht im Stich zu lassen.

 

Getrieben von gegnerischen Truppen gelangen Falk und die Soldaten hinter das Geheimnis, das der Grund für den Krieg auf Planet 86 ist.

 

Wollte man diesen Roman in drei Teile unterscheiden, was man auf jeden Fall tun sollte, so gelingt es Dan Abnett, den Mittelteil herausragend zu gestalten, während insbesondere der Anfang und mit Abstrichen das Ende qualitativ dahinter zurück bleiben.

 

Man kann nur raten, warum Abnett den Beginn des Romans mit Abkürzungen und Dialogen in gewöhnlicher Sprache überlastet. Doch wer sich hier hindurch kämpft, wird mit einem atemraubenden, spannenden Mittelteil belohnt, der glücklicherweise auch den Großteil der Geschichte einnimmt. Bestechend, wenn auch nicht neu, der Gedanke, das Geschehen in dem Körper eines anderen mitzuerleben. Das Ende enttäuscht dann wieder, weil der Autor leider nicht alle Verwicklungen auflöst.

 

 

Das Buch kann dem Leser empfohlen werden, dem Handlung und Spannung wichtiger sind als stilistische Feinheiten.

 

Dan Abnett: Planet 86

Heyne-Verlag, 2011

Übersetzung: Alfons Winkelmann

 

430 Seiten, Taschenbuch


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