15. Mai 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Wissen Sie, was eine phototomische Gynoide ist? Aufklärung liefert Nils Westerboer in „Athos 2643“. Ein Krimi in der Zukunft.
Auf den Mond
Para-Rüd Kartheiser und seine phototomische Gynoide sind auf dem Weg auf den Mond. Wir haben das Jahr 2643 und der Mond trägt den Namen „Athos“.
Die phototomische Gynoide ist gleichzeitig die Ich-Erzählerin der Geschichte. Sie ist darauf ausgelegt, Para-Rüd, kurz Rüd, eine unbedingte Hilfe und Freude zu sein. Es handelt sich bei ihr um eine „Emission“. Para-Rüd jedenfalls meint, sie wäre mehr als eine Frau, was an sich eine fragwürdige Aussage ist (was kann schon mehr als eine Frau sein).
Ermittlungen im Kloster
Para-Rüd und die Gynoide ermitteln in einem Mordfall. Hier treffen auf dem kleinen Mond Athos die Genres Krimi und Science-Fiction aufeinander.
Die Welt, die Westerboer uns in rund 600 Jahren entwirft hat erstaunlich viele Bezüge zur heutigen Erde. Es gibt zahlreiche Verweise auf die Türkei und Griechenland und der Glaube, so scheint es, hat sechs Jahrhunderte nach uns wieder an Fahrt, sprich Akzeptanz in der Bevölkerung, gewonnen.
Information
In dieser Welt muss man sich als Leserin und Leser erst zurecht finden. Da passt es gut, dass die Gynoide alles Wissen der Welt hat und Para-Rüd erstaunlich viel fragen muss. Informationsvermittlung ist von jeher ein Problem für jede Science-Fiction-Geschichte.
„Athos 2643“ ist ein Roman, der die Genres Krimi und Science-Fiction kombiniert und deshalb für die Anhänger beider Literatur-Richtungen eine interessante Wahl ist.
Nils Westerbeor: Athos 2643
Klett-Cotta 2022