Hester und Tom wagen sich aufs Eis. Ist Amerika wirklich ein toter Kontinent? Warum "Reise durchs Eis" mit dem ersten Teil vom „Mortal Engines“-Quartett nicht mithalten kann.

Hester und Tom haben den selbstverschuldeten Untergang von London überlebt und reisen als Händler und Abenteuerlustige mit der Jenny Haniver, dem Luftschiff der ermordeten Anna Fang, durch die Welt. In Airhaven bittet Professor Pennyroyal sie, ihn als Passagier zu befördern. Während Hester von Anfang dem Professor misstraut, genießt Tom die Gesellschaft und die Gespräche mit dem Forscher und Buchautor.

Pennyroyal erzählt Tom von Amerika, dem angeblich toten Kontinent. Auf der Flucht vor den Luftschiffen des Grünen Sturms landet die beschädigte Jenny Haniver auf Anchorage. Die Magrabina Freya hat mit der Stadt Kurs auf Amerika gesetzt und ist von der Ankunft des Professors und Toms begeistert.

Dem Verhältnis zwischen Hester und Tom tut der Aufenthalt in der Stadt nicht gut. Dies gipfelt in der Flucht von Hester aus Anchorage und dem Verrat des Kurses der Stadt an eine Raubstadt. Ihr Plan ist es, Tom zu retten und so sein Herz zurück zu gewinnen. Nun, jeder kann sich vorstellen, dass dies keine gute Idee ist.

Der zweite Teil aus dem Quartett der Mortal-Engines-Reihe fällt qualitativ etwas hinter den ersten Teil zurück. Dies liegt unter anderem daran, dass die Kuriosität der Idee der mobilen Städte aufgebraucht ist. Die Figuren, so liebevoll und einfallsreich entworfen, bleiben maximal zweidimensional und in der Entwicklung beschränkt.

So lebt denn der Roman von der Spannung, die Reeves jedoch meisterhaft zu entfachen weiß. Stil und Wortwahl bleiben gefällig und halten den Lesefluss nicht auf. Der Steampunk ist latent vorhanden und dennoch nur dezent im Hintergrund.

Liebhaber dieses Genres und Fans von origineller Science-Fiction werden „Reise durchs Eis“ trotzdem lieben.

Das Buch gibt es hier direkt beim Verlag.

Philip Reeves: Mortal Engines: Jagd durchs Eis

Fischer Tor

2018

360 Seiten, Taschenbuch