Seit 2010 gibt es das Kulturmagazin eXperimenta und präsentiert Leserinnen und Lesern kostenfrei Kunst in vielen Formen. Vornehmlich aber Literatur und Malerei und das immer wieder neu und kreativ. Grund genug, die Sommerausgabe 2021 näher zu betrachten.

Ein Sommernachtstraum

Die wenigen wirklichen lauen Sommernächte in unseren Breitengraden führen jedes Jahr zu einer Stimmung, die zwischen Realität und Wahn, zwischen Fantasy und Wirklichkeit zu verschwimmen scheint. Diesen besonderen Tagen und Nächten widmet eXperimenta seine Sommerausgabe 2021.

Illustratorin der Ausgabe ist Helga Zumstein. In den Illustrationen zur eXperimenta finden sich die charakteristischen Zeichnungen und Bilder der Künstlerin wieder. Die linienlosen Gemälde mit den farbintensiven Flächen, die ein wenig an die 60ziger des letzten Jahrhunderts erinnern.

Lyrik, Prosa und Gespräche

Nach dem Editorial geht es gleich ins Gespräch mit Rolf Schindler über Malprozesse und freie Wünsche. Sina Sais dichtet zum Thema extenzielles Zahnweh. Lyrik ist auch Thema des nächsten Interviews, das Heins mit der Grafikerin Katharina Schweissguth über den „Poesiebriefkasten“ führt. Gleich zwei Haikus kommen von Eva Joan.

Die zwischengestreuten Bilder Zumsteins lassen Leserin und Leser innehalten. Zeit, um das Gelesene zu überdenken und sich in den Bildern zu vertiefen. In der nachfolgenden Erzählung von SAID geht es um Krähen und Flucht, bevor Günther Bach nun vollends Helga Zumstein zum Thema macht.

Daniela Junker steuert Lyrik zum Thema „Sehen“ bei und Kolja Kölling erzählt in Prosa „Sieben Bilder eines Sommernachtstraums“ über Erfahrungen eines Festivals. Im Gespräch mit Klaus-Peter Wolf erfahren wir vom Krimiautoren, dass er zuweilen in die Figuren seiner Romane schlüpft und seine Frau darüber ein Lied geschrieben hat.

Die letzten Mönchen und reichlich Lyrik

Mit-Herausgeber Rüdiger Heins berichtet über die letzten Mönche der Abtei Himmerod, über die er sowohl Buch schrieb als auch einen Film drehte. Posthum kommt Charles Bukowski mit deinem Essay „Ein schlampiger Essay über das Schreiben und das verfluchte Leben“ zu Wort. Hieran knüpft Heins mit seiner Buchbesprechung zum Gedichtband „Die Liebe ist gerecht“ von Hayrettin Ökccesiz an. „Wenn man auf den Sohn wartet“ und zwar in einer Sommernacht und was dabei passieren kann, erzählt Isobel Markus. Im Anschluss wird viel gedichtet und zwar von Barbara Schleth zum Sommernachtstraum, von Marvin T.L. Müller über „Lyrik“, von Anne Kohler in „Augenzeuge“, von Franziska Range in der Triologie der Lyrik und Kaia Rose mit ihrem Gedicht „Innehalten“.

Die eXperimenta 07/08.2021 ist eine wunderbare Mischung aus Lyrik, Prosa, Journalismus und Malerei. Perfekt für eine laue Sommernacht oder als Inspiration für einen verregneten Sommer.

Die eXperimenta kann man sich kostenfrei auf der Homepage herunterladen.

Prof. Dr. Marion Andreotti & Rüdiger Heins (Herausgeber): eXperimenta 07/08.2021

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