07. Januar 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Warum lebt David wie ein Obdachloser in einem verlassenen Bungalow? Welches Geheimnis hat sein Leben verändert? Antworten liefert Annemarie Bruhns in „Zwischen Scherben“.
An Normalität ist nicht zu denken
David geht zur Schule. Die Prüfungen für das Abitur stehen bald an. Damit seine Kleidung nicht muffig riecht, geht er besonders sorgsam mit ihnen um. Er lebt in einem verlassenen Bungalow nicht besser als ein Obdachloser. David ist Teenager. Seine Normalität ist anders.
Mit Nebenjobs versucht er, genügend Geld für eine Wohnung zusammenzubekommen. Welches Geheimnis steckt hinter seinem Leben? Warum ist sein Stiefvater so aggressiv gegen ihn? Welche Gründe führten die Mutter in tiefe Depressionen?
Finja
Finja ist die Zwillingsschwester von Luke, Davids bestem Freund. Sie interessiert sich für David und kommt seinem geheimen Leben auf die Spur. Wie wird David reagieren. Bisher tat er alles, um zu vermeiden, dass Jemand von seinem Leben erfuhr.
Die Autorin führt uns ohne Umschweife in Davids Leben ein. Da wird nicht lange drumherum geschrieben. Von der ersten Seite an stehen wir an Davids Seite. Stück für Stück erfahren wir mehr von dem jungen Mann. Erfreulicherweise bemüht die Autorin dafür keine ausführlichen Zeitsprünge oder Rückblenden.
Mehr-Perspektivisch
Erzählt wird größtenteils aus Davids, Finjas sowie anderen Perspektiven. Zwei durchaus verschiedene Perspektiven, die das Betrachten vom gleichen Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln möglich macht. Während Davids ausschließlich die eigene, individuelle Perspektive vertritt, kann Finjas teilweise auch mit dem Blickwinkel der Gesellschaft gleichgesetzt werden, wenngleich von Zuneigung beeinflusst.
„Zwischenscherben“ ist ein Roman, in dem Verzweiflung, Hoffnung und Schuld die großen Themen sind.
Annemarie Bruhns: Zwischen Scherben
Selbstverlag 2022