Schreibratgeber - Warum schreiben?

Warum Betten machen oder: Warum schreibe ich?

Jeden Morgen richten wir unser Bett. Wir ziehen Laken und Bettdecke glatt, schütteln das Kissen auf, bis ihm übel wird. Und das, obgleich wir zu diesem Zeitpunkt genau wissen, dass Stunden später alles durch uns selbst wieder zunichte gemacht wird.

Es muss demnach ein (höheres) Ziel, einen (bedeutsamen) Grund geben, warum wir uns dieser täglichen Mühe unterziehen. Die Frage lautet: Was treibt uns an. Für das Bettenmachen scheint die Antwort simpel, aber wie ist es mit dem Schreiben?

Der Gedanke, der hinter dieser Frage steckt, zielt auf den Aufwand, den wir bereit und genötigt sind, um unser Schreibziel zu erreichen. Kennen wir den Grund, aus dem wir uns dem Schreiben widmen, kennen wir unser Ziel, den Weg dorthin und den Aufwand, den wir in das Geschichtenerzählen investieren wollen und müssen.

Die einzelnen Gründe, warum wir schreiben, können beispielhaft folgende sein:

  • Ich schreibe nur für mich.

  • Ich schreibe, um ein Geschehnis aus meinem Leben besser zu verarbeiten.

  • Ich schreibe, um in meinem Bekanntenkreis damit anzugeben.

  • Ich schreibe, um (von anderen) gelesen zu werden.

  • Ich schreibe, um damit Geld zu verdienen.

  • Ich schreibe, um den Literatur-Nobelpreis zu erhalten.

In der Aufzählung liegt natürlich keine Wertung, denn Schreiben ist eine sehr persönliche Angelegenheit und lässt sich nicht über einen (objektiven) Kamm scheren. Es wird noch eine Vielzahl von anderen Gründen geben und größtenteils kommen Mischformen vor. Auch ändern sich im Laufe eines Schriftstellerlebens die Prioritäten.

Wichtig ist: Verlieren Sie Ihr Ziel nie aus den Augen. Betrachten Sie jeden Schritt, jedes Positive, aber auch jede Kritik oder Absage, als eine Stufe auf dem Weg zu Ihrem Ziel. Formulieren Sie Ihr Ziel, den Grund, warum Sie schreiben und notieren Sie es. Kontrollieren Sie und prüfen Sie von Zeit zu Zeit, ob das Ziel noch aktuell ist.

 

Wenn Sie sich Ihr Ziel bewusst machen, können Sie fokussierter und zielstrebiger daran arbeiten; können Sie Ihren Alltag (neu)strukturieren.

Mit dem Schreiben beginnen

Literarisches Schreiben ist für viele Menschen ein Jugendtraum. Ein Buch zu schreiben, hat fast jeder auf der Agenda. Irgendwann, ja, irgendwann schreibe ich auch ein Buch, heißt es dann. Aber wann eigentlich ist irgendwann?

Schlimmsten- und meistensfalls: nie!

Warum fällt es vielen schwer, mit dem Schreiben zu beginnen? Ist es Angst, vielleicht eine Blockade? Furcht vor Enttäuschung und Kritik, Sorge nicht schreiben zu können? Oder erweisen sich die hohen Ansprüche, die man an sich selber stellt, als eine zu hohe Hürde?

Die gute Nachricht lautet: Schreiben kann man lernen. Es ist ein Handwerk. Talent spielt dabei eine untergeordnete Rolle (Protest?). Sie müssen nur eines: Bereit sein, sich ständig zu verbessern, an Ihrem Schreibstil zu arbeiten und beharrlich an sich zu glauben.

 

Wenn Sie erst wissen, dass gutes Schreiben nicht vom Himmel fällt sondern erarbeitet werden will und muss, kann Sie nichts mehr aufhalten. Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und einen Stift und fangen Sie (endlich) an zu schreiben.

Schreibgewohnheiten

Wer Schreiben will, muss Schreiben. Und zwar täglich; und möglichst viel. Ein bekannter Klaviervirtuose meinte einmal: „Wenn ich eine Woche nicht übe, merkt es das Publikum, wenn ich ein paar Tage nicht übe, meine Freunde, wenn ich einen Tag nicht übe, ich selbst.“

Ohne tägliches Schreiben verlieren wir nicht nur die Geschichte aus dem Sinn, an der wir gerade arbeiten, wir verlieren auch den Schliff am Stil. Schreiben ist nicht wie Fahrrad fahren, Schreiben kann man verlernen. Aus diesem Grund ist es notwendig, sich Freiraum zum Schreiben zu verschaffen.

Finden Sie Nischen in Ihrem Alltag. Dazu bietet es sich an, immer und stetig Schreibzeug mit sich zu führen. Niemand weiß, wann einen eine Idee überfällt oder sich zufällig eine Gelegenheit zum Schreiben bietet. Schreiben Sie als Beifahrer, im Bus, in der Mittagspause, beim Bügeln. Schreiben Sie in Gedanken, beschäftigen Sie sich unentwegt mit Ihren Charakteren, Ihren Ideen und Plots.

 

An dem gewöhnlichen Ort Ihres Schreibens sollten sich ihre Schreibutensilien an festen Plätzen befinden. Versuchen Sie, Ablenkungen fern zu halten. Vielleicht ist eine Tasse Kaffee und Hintergrundmusik förderlich.


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