20. September 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Jacob konnte als Kind Bewusstsein in seinen Träumen erlangen. “Jacob träumt nicht mehr“ bei Clemens Bruno Gatzmaga und kommt damit auf die Shortlist für den Debütpreis 2021 in Österreich.
Jacob will den Pitch
Der Ich-Erzähler und Protagonist steckt im Morast fest. In einer solchen Situation lenkt ein Zeitsprung hervorragend ab. Sechs Monate zurück geht es Jacob gut, oder? Der Endzwanziger ist erfolgreich, Projektmanager bei einer renommierten Marketingfirma und auf dem Weg, einen großen Auftrag an Land zu ziehen.
Dafür arbeitet er praktisch ununterbrochen. Erfolg ist alles! Im Rahmen eines Pitches soll er die Idee für die Digitalisierung der Serviceleistungen einer Bank vorstellen. „Kay“ soll die Wünsche und Bedürfnisse der Bankkunden erfüllen. Folgerichtig fragt einer der Auftraggeber, wie viele Mitarbeiter durch „Kay“ eingespart werden können.
Jacob bekommt den Pitch nicht
Trotz aller Anstrengungen geht der Auftrag an eine andere Firma. Wohlmöglich, weil der Entscheider bei der Bank mit dem CEO der anderen Agentur in die Sauna geht. Jacob kündigt seinen Job. Wird er den einstigen Plan aufgreifen, wie Freundin Stella Lehrer zu werden.
Jacob befindet sich in einer tieferen Lebenskrise. Er fährt zur Großmutter. Wird er entgegen des Titels wieder zu träumen lernen?
Nüchternes Debüt
Clemens Bruno Gatzmaga lässt den Ich-Protagonisten Jacob nüchtern erzählen. Gekonnt verändert er im Laufe des Buches die Sprache. Während anfangs neumodernes Denglish die Leserin und den Leser abzuschrecken vermag, wird er später bildhafter, ohne eine gewisse Nüchternheit nicht zu verlieren.
„Jacob träumt nicht mehr“ bedient in der Figur des Helden Klischee und Authentizität gleichermaßen. In seiner Parabel schildert er die Zahlen- und Erfolgsabhängigkeit der modernen Gesellschaft und lässt die Frage offen, ob Träumen wieder möglich wird.
Hier erhalten Sie den Roman direkt beim Verlag.
Clemens Bruno Gatzmaga: Jacob träumt nicht mehr
Karl-Rauch-Verlag 2021
160 Seiten