09. Mai 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Ein Magenkarzinom ist eine relativ häufige Krebsart. Alex trifft die Diagnose im Alter von 30 Jahren. Seine Reaktion auf die Diagnose überrascht seine Lieben. Es ist nicht die einzige Wendung in „Immer noch wach“ von Fabian Neidhardt.
Zwei Zeitebenen
Wir beginnen auf der Fahrt von Alex zum Hospiz. In Rückblenden erzählt er, wie es zu dieser Situation kommen konnte. Im Wechsel mit den Rückblenden treibt Alex die Erzählung in der Jetzt-Zeit weiter, berichtet von der Ankunft und den ersten Wochen im Hospiz.
Mit 30 erhält Alex die Diagnose Magenkrebs. Ein sehr junges Alter für diese relativ häufig vorkommende Krebsart. Deshalb konnte auch keine Vorsorge greifen. Die half seinem Vater nicht, der ebenfalls an Magenkarzinom erkrankt war und daran starb.
Entscheidung Hospiz
Alex verbleiben sechs Monate; die letzten beiden mit größeren Komplikationen. Die möchte er im Hospiz verbringen, gegen den Widerstand von Julia und Bene, seiner Freundin und seinem besten Freund.
Im Hospiz lernt Alex verschiedene Menschen kurz oder länger kennen. Seine Entscheidung für ein Hospiz verändert nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Freunde, mit denen er gerade ein Café eröffnet hatte.
Kurze Kapitel
Fabian Neidhardt hat sich für sein Verlagsdebüt ein schwieriges Thema ausgesucht. Ihm gelingt es durch einen sachlich, lakonischen Stil den Fallstricken Mitleid und Selbstmitleid auszuweichen.
Kurze Kapitel erleichtern den Lesefluss, wenngleich die Zeitsprünge die gesamte Aufmerksamkeit von Leserin und Leser erfordern. Zugleich sind die kurzen Kapitel die heimlichen Stars dieses Romans, denn sie sorgen für Abwechslung und Kurzweil. Sie scheinen an Poetry-Slam angelehnt. Ein mutiges Verlagsdebüt mit Stoff zum Nachdenken.
Hier gibt es den Roman direkt beim Verlag.
Fabian Neidhardt: Immer noch wach
Haymon Verlag 2021
268 Seiten, E-Book