08. November 2021 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
H.S. Eglund: Nomaden von Laetoli
Die richtige Länge oder Kürze von Romanen ist ein wichtiges Element des Stils. In H.S. Eglunds „Nomaden von Laetoli“ hätten einige Seiten weniger gut getan. Mitgezählt hat LiteraTüren.
Afrika
H.S. Eglund führt uns in „Nomaden von Laetoli“ nach Afrika. Protagonist ist Anderson, ein zumindest zu Beginn des Buches junger Wissenschaftler. Welcher Wissenschaftssparte er sich verschrieben hat, ist unklar. Er selbst bezeichnet sich als Anthropologe. Das würde zumindest zu Professor Millers Entdeckung oder Wahn passen: Er glaubt, er hat eine Familie von Australopithecus begegnet zu sein.
Nun, dies klingt reichlich abenteuerlich. Kein Wunder, dass man dem Professor nicht glaubt und ihn außergewöhnlich wie seltsam hält. In einem weiteren Abschnitt des Buches treffen wir Anderson zu einem späteren Zeitpunkt wieder. Er ist nun Professor und wirkt ernüchtert. Miller ist hier bereits gestorben.
Was der Autor sagen will
Das klingt verworren und tatsächlich fehlte mir außer der Konstanz des Protagonisten ein Roter Faden oder eine erkennbare Aussage. Manchmal reicht für ein Buch auch eine bestimmte Stimmung oder interessante Schilderung.
Vielleicht, oder eigentlich ganz sicher, wäre es dem Buche zum Vorteil gelangt, wenn weniger Adjektive und Adverbien verwendet worden wäre. Zudem scheinen sie oftmals unpassend gewählt. Das beginnt bereits mit dem ersten Satz, der hier exemplarisch zitiert sein soll: „Heiß zitterte die Luft.“ Das ist letztlich nicht nur inhaltlich falsch, sondern auch kitschig oder banal.
Redundanzen müssen sterben
Jeder halbwegs vernünftige Schreibratgeber mahnt zur Vorsicht und Zurückhaltung bei der Verwendung von Adjektiven und Adverbien. Bei richtiger Anwendung wäre „Nomaden von Laetoli“ von H.S. Eglund um viele Seiten kürzer, die Handlung stringenter und möglicherweise die Aussage des Romans klarer.
Das Buch finden Sie hier direkt beim Verlag.
H.S. Eglund: Nomaden von Laetoli
ViCON Verlag 2021
412 Seiten