08. Dezember 2021 - Tagebuch-Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Ohne Endlichkeit hat das Leben keinen Sinn. Irvin und Marilyn Yalom schreiben ein Tagebuch angesichts ihrer nahen Endlichkeit. Eine Art der Ewigkeit?
Über das Leben
Irvin & Marilyn Yalom kennen sich, seitdem sie 15 Jahre alt waren. Es gibt nicht viel, so berichten sie, was sie bereuen. Macht das angesichts des nahen Todes einen Unterschied zu jenen Menschen, die viel zu bereuen haben?
Zum Leben gehört der Tod. Viele behaupten, es mit dem Einen macht das Andere einen Sinn. Bei allen Sinnsprüchen und Weisheiten: Am Ende ist man immer alleine. Oder? Irvin und Marilyn Yalom zeichnen diese Zeit in einer Art Tagebuch auf.
Über den Tod
Sie schreiben zusammen daran und dadurch erhalten wir verschiedene Blickwinkel. Marilyn ist sterbenskrank und Irvin nicht. Aber er hat eine nicht minder schwere Rolle. Als Marilyn stirbt, schreibt Irvin weiter und berichtet über die Zeit danach.
Das, was die beiden schreiben, ist persönlich, intim und absolut subjektiv. Es zu verallgemeinern verbietet sich. Doch was soll dieses Buch, wenn Leserin und Leser keine Erkenntnisse für sich daraus ziehen können. Es ist das Beispiel, das die Yaloms uns geben: Gehe positiv mit Leben und mit dem Tod um.
Emotional betroffen, sachlich geschrieben
Bei allen Emotionen ist das Buch erstaunlich sachlich, beinahe nüchtern, geschrieben. Dennoch macht es betroffen, weil es eben nicht fiktional ist. Sobald man weiß, dass Marilyn das Ende des Buches nicht erleben wird, erhalten ihre Worte eine andere Gewichtung. Irvin D. Yalom und Marilyn Yalom schreiben mit „Unzertrennlich“ ein Tagebuch, dessen Kernbotschaft das positive Arrangement mit dem Tod ist.
Das Buch finden Sie hier direkt beim Verlag.
Irvin D. Yalom und Marylin Yalom: Unzertrennlich
Übersetzung von Regina Kammerer
Fotos von Reid Yalom
btb
314 Seiten