16.04.2022 - Dokumentarroman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Liao Yiwu: Wuhan
Wenn Intrigen sich gegen einen intriganten Staat richten, ist das dann die Wahrheit? „Wuhan“ von Liao Yiwu beraubt uns aller Gewissheiten.
Dokumentarroman
Liao Yiwu schreibt mit „Wuhan“ einen Dokumentarroman, der sich mit der Entstehung von Covid-19 oder besser mit der Vertuschung darüber beschäftigt. Gelingt es dem Roman, mit den Verschwörungstheorien aufzuräumen und die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen?
Wuhan war vor Covid berühmt wegen seiner Lage im Herzen von Cathai, wegen seiner Geschichte und als Verkehrsknotenpunkt. Mit der Verbreitung von Covis-19 kam eine neue, zweifelhafte, Berühmtheit für die Stadt hinzu.
Wildtiermarkt oder Bio-Labor
Entstand das Virus als natürliche Mutation oder kommt es auf einem geheimen Labor, das der Sicherheitsstufe 4 unterliegt wie es Gerüchte behaupten. In diesem P4-Labor sollen durch Kältebehandlung und Zwischenwirten ein neues Corona-Virus, die „Büchse der Pandora“ entstanden sein.
In einer Mischung aus fiktiver Reise und faktischer Recherche versucht der Autor, diese Frage zu beantworten. Fest steht: Es wird vertuscht. Vor allem von der chinesischen Regierung. Oder handelt es sich um eine Intrige gegen den Staat, gegen China?
Ein Dokumentarroman ohne Wahrheit
Schon der Ansatz des Buches beantwortet diese Frage. Wenn sich Fiktion und Fakten mischen, bleibt eine Wahrheit angreifbar. Die Erkenntnisse aus diesem Roman sind denn auch eher negative Wahrheiten. Es zeigt die Lügen, Intrigen, Vertuschungen aber die Wahrheit außer vor. Wahrscheinlich ist dies jedoch alles, was zu diesem Zeitpunkt möglich ist.
Das Buch ist auch direkt beim Verlag erhältlich.
Liao Yiwu: Wuhan
Aus dem Chinesischen von Brigitte Höhenrieder und Hans Peter Hoffmann
Dokumentarroman
Fischer Verlage 2022