Opium, Burma, Südostasien, Warlords, CIA: Allemal ausreichend Zutaten für einen Spionage-Thriller. An einem solchen hat sich Peter Balsiger mit „Der letzte Chindit“ versucht.

Früh-Pensionär auf Freundschafts-Mission

Antoine Steiner war Kriegsberichterstatter in Vietnam, hat ein kleines Vermögen gemacht und sich in Goa, an der Westküste Indiens, ein komfortables Zuhause geschaffen.

Hier erreicht ihn die Nachricht der Tochter seines Freundes Joachim, der im berühmt-berüchtigten Goldenen Dreieck verschwunden ist. Goldenes Dreieck bezeichnet sowohl eine Region im Grenzgebiet der Staaten Laos, Vietnam, Thailand und Myanmar als auch ein Synonym für den Anbau von Schlafmohn, aus dem Opium gewonnen wird.

Der reiche Weiße

Natürlich macht sich Antoine auf dem Weg, um den Freund zu finden und wohlmöglich zu retten. Schließlich hat er sich durch Laufen fit gehalten und in Vietnam einiges vom Kampf im Dschungel mitbekommen.

Die Warnungen seiner Freunde, die bei der CIA arbeiten aber auch irgendwie etwas mit dem Opiumhandel zu tun haben, schlägt er nach einigem Nachdenken in den Wind und begibt sich in den burmesischen Dschungel. Dabei legt er sich mit dem chinesischen Warlord Xu an.

Arme Asiaten

Peter Balsiger erzählt in seinem Thriller eine spannende Handlung aus Spionage, Opiumkrieg, Warlords, Dschungelkampf und Söldner. Ausreichend Zutaten, um die Spannung auf einem hohen Niveau zu halten. Die Charaktere bleiben in diesem Adrenalin-Cocktail zumeist auf der Strecke. Wir finden Stereotype wie den reichen Weißen, der fast alles kann, und den Rest mit Geld regelt, die schöne devote asiatische Frau, die sich dem reichen Weißen bereitwillig hingibt: Die Reihe ließe sich weiter führen.

Chindit bezeichnete im Übrigen die Mitglieder einer Spezialtruppe der indisch-britischen Armee im Zweiten Weltkrieg. Es leitet sich von dem burmesischen Wort für Löwenwächter ab.

Peter Balsiger gelingt mit „Der letzte Chindit“ ein spannender Thriller mit einem exotischen Ambiente und kleinen Schwächen in der Figurendarstellung.

Den Roman erhalten Sie auch direkt beim Verlag.

Peter Balsiger: Der letzte Chindit

Münster Verlag 2022