06. Januar 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Wie kämpft man gegen die Depression der Mutter? Mit Wissenschaft? Die Antwort auf diese Frage bleibt in Yaa Gyasi „Ein erhabenes Königreich“ offen. Richtig so, finden wir auf LiteraTüren.
Magere Menschen sind eine Beleidigung
Giftys Mama liegt im Bett. Sie kommt aus Ghana, wo Giftys Tante lebt. Die Mutter liegt aber nun im Bett in Stanford, wo Gifty lebt. Die Mutter, die magere Menschen als Beleidigung empfand.
Einst hat sie gekämpft. Die Frau, die mehrere Jobs ertrug, die den Rassismus hinnahm. Die Mutter, die den drogensüchtigen Sohn zu Grabe trug.
Einsame Entscheidung – einsamer Kampf
Gifty ist auch eine Kämpferin. Eine intelligente Kämpferin. Eine einsame Kämpferin. Sie nimmt keine Hilfe an, auch, weil es nur wenig Hilfsangebote gibt.
Sie wählt ihren Weg, um zu ergründen, warum ihr Bruder drogensüchtig, warum die Mutter depressiv wurde. Kann die Wissenschaft, genauer die Neurowissenschaft, darauf eine Antwort geben?
Emotional und modern
Aus Giftys Perspektive erfahren wir viel Traurigkeit und auch andere Gefühle, aber vor allem viel Traurigkeit. Daneben erzählt „Ein erhabenes Königreich“, welche Bedeutung Glaube und Gefühle neben der Wissenschaft für das Leben haben. „Ein erhabenes Königreich“ ist ein kluger, moderner Roman, der Raum für eigene Antworten lässt.
Hier finden Sie den Roman direkt beim Verlag.
Yaa Gyasi: Ein erhabenes Königreich
Aus dem Englischen von Anette Grube
DuMont 2021