Eva Fellner: Die Highlanderin

09. Mai 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)

Schottland wird gerne romantisiert und die Zeit von Robert the Bruce, James Douglas und William Wallace sowieso. Das Schottland nicht nur aus den Highlands besteht und Romantik in der Wirklichkeit kaum eine Rolle spielte, bleibt in Literatur und Film oft ungesehen. Eva Fellner greift den Freiheitskampf der Schotten im 14. Jahrhundert in ihrem Roman „Die Highlanderin“ auf.

 

Vor dem ersten Satz

 

Bevor wir uns mit dem ersten Satz beschäftigen können, wird uns in der E-Book-Ausgabe ein „Über das Buch“ und ein „Über die Autorin“ vorgesetzt. Warum? Ist der nachfolgende Roman so unverständig, dass sein Thema und Zustandekommen vor dem Lesen erklärt werden muss? Was müssen wir über die Autorin vor dem ersten Satz wissen?

 

Wenn so etwas wirklich gebraucht wird, gehört es ans Ende des Buches. Vielleicht direkt vor dem Nachwort, das es auch noch gibt. Aber vielleicht benötigt der Roman all dieses Vorweggeschriebene.

 

Enja

 

Die Protagonistin ist Enja von Caerlaverock. Caerlaverock ist, das weiß man, ein Örtchen im Süden von Schottland mit einer bekannten, berühmten Feste. Hier ist jedoch keine Spur von den Highlands, dem Hochland, das sich im Norden des Landes erstreckt. Woher kommt dann der Titel?

 

Vielleicht ist die Ich-Erzählerin Enja gar nicht mit dem Titel gemeint. Enja jedenfalls startet in den Roman 1307 in Schottland. Im Anschluss springen wir munter durch Zeit und Länder. Und durch Erzähl-Perspektiven.

 

Titannic und grausame Hinterhalte

 

Enja erlebt 1298 vor Island einen Schiffbruch. Der Verlust der Mutter erinnert stark an den filmischen Untergang der Titannic. Enja jedenfalls kommt nach Arabien und wird zur Assassinin ausgebildet.

 

Wir springen jetzt fast in jedem Kapitel von Schottland nach Arabien und zurück und zwangsläufig auch in der Zeit vor und zurück, da wir hauptsächlich Enja begleiten. Einige Szenen werden auch aus einen anderen Perspektive erzählt. Leicht macht es uns die Autorin damit nicht.

 

Inhaltlich geht es, zumindest in den schottischen Anteilen am Buch, um den Unabhängigkeitskampf des Landes gegen Edward und England. Enja verliebt sich in James Douglas, den Weggefährten von Robert the Bruce, den „guten Lord Douglas, der beim Versuch, das Herz seines Königs nach Jerusalem in Spanien im Kampf gegen die Mauren fiel.

 

Fiktion und Historie verwebt

 

Die Autorin zieht wie in jedem guten Historischen Roman einen Rahmen aus geschichtlichen Fakten und füllt ihn mit Fiktion. Sprachlich fallen einige wenige zu viel gesetzte Adjektive auf, die bei einem „grausamen Hinterhalt“ einen feinen Humor versprühen. Eva Fellner schreibt mit „Die Highlanderin“ einen soliden Historischen Roman über den schottischen Unabhängigkeitskampf im 14. Jahrhundert.

 

 

Eva Fellner: Die Highlanderin

 

Aufbau Verlag 2021

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