9. Dezember 2023 - Hörbuch Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Wissenschaftlerin, TV-Moderatorin, Chemikerin: Die Protagonistin E. Zott in „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus verkörpert eine ungewöhnliche Frau; zumindest wenn man bedenkt, dass die Geschichte vor mehr als 60 Jahren spielt.
Hemdblusenkleid
Bonnie Garmus stellt uns mit ihrem Hörbuch „Eine Frage der Chemie“ einen besonderen Mensch vor: Elizabeth Zott. Statt Hemdblusenkleider trägt sie einen weißen Kittel, statt in einem Gartenverein wird Elizabeth Mitglied in einem Ruderverein. Reichlich ungewöhnlich in den Augen der Gesellschaft vor sechzig Jahren.
Keinesfalls ungewöhnlich in den Augen von Zott selbst; eher rein logisch und rational. Und ungewöhnlich ist es auch nur aus Sicht der damaligen Gesellschaft, was letztlich auch den Reiz des Buches ausmacht.
Gleichberechtigung
Elizabeth Zott muss all jenes ertragen, was wir uns an Diskriminierung vorstellen können: Mitleid, Ablehnung, Missgunst, versuchte Vergewaltigung und was besonders schwer wiegt, das Nicht-Ernst-Genommen-werden.
Nun, nicht alle Menschen sind so. Elizabeth heiratet, wird schwanger und findet einen Hund, den sie nach der Uhrzeit benennt, in der sie ihn fand. Doch dieses Glück ist nur von kurzer Dauer. Ihr Mann, den sie nie geheiratet hat, stirbt und Elizabeth muss sich, ihren Haushalt und ihr Kind alleine versorgen.
Geheimnisse
Wird diese Frau ihren Weg gehen dürfen? Kann sie sich gegen alle Widerstände durchsetzen und was hat es mit dem Geheimnis um die Eltern ihres Mannes auf sich? Es gilt einige Fragen zu klären, auch, welche Rolle die Chemie beim Kochen spielt.
Luise Helm spricht das Hörbuch ausdrucksstark. Dabei findet sie genau das Temperament, das Elizabeth Zott entsprechen könnte. Ein anspruchsvolles Thema gekonnt in eine authentische und zugleich besondere Handlung transformiert und ausdrucksstark vorgetragen. Da gibt es nicht viel zu kritisieren.
Bonnie Garmus: Eine Frage der Chemie
Gesprochen von Luise Helm
Hörbuch Hamburg