02. September 2021 - Hörbuch Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Ein Klassiker modern aufbereitet: Das Hörbuch „Die Zeitmaschine“ von H. G. Wells vom Buchfunk springt munter, musikalisch untermalt, durch die Zeit.
Bekanntes ungelesenes Buch
Es ist interessant, wie viele Menschen den Roman „Die Zeitmaschine“ von H.G. Wells kennen aber nie gelesen oder geschweige denn in der Hand gehalten haben. Natürlich erklärt sich dieser Umstand durch die verschiedenen Verfilmungen des Stoffs. Vielleicht ist es auch gut so, denn Wells Schreibstil ist – ironischerweise – in seiner Zeit verhaftet.
Anders ausgedrückt: Heutige Autoren schreiben flüssiger, handlungsbetonter und vielleicht sogar lesbarer als Wells. In Bezug auf das vorliegende Hörbuch ist es von Vorteil, die Handlung weitgehend zu kennen.
Chronisch Unchronologisch
Als wäre die Geschichte mit einer Maschine, mit der man durch die Zeit reisen kann, nicht schon sprunghaft genug, führt das Hörbuch einen chronologischen Ablauf ad absurdum.
Hier wird munter durch den Zeitablauf der Handlung gesprungen, dass es dem Nichtkenner des Stoffes schwindlig werden mag. Für den Kenner wiederum, das ist die Vorderseite der Medaille, ist es eine erfreuliche Abweichung vom Normalen.
Interessant und ungewöhnlich ist auch die Rolle der Musik bei dem mit etwa 80 Minuten vergleichsweise kurzen Hörbuch. Die Musik, komponiert von Stefan Weinzierl, unterstreicht den Spannungsbogen und erbringt ein gelungenes Wechselspiel mit dem Vortrag von Dominic Raacke. Dieser brilliert mit angepasster Sprechweise und ist eine stimmige Besetzung für diese Rolle. „Die Zeitmaschine“ von H.G. Wells in der Fassung als Hörbuch von Buchfunk belebt den Klassiker und verwandelt ihn in ein modernes Hörspektakel.
H.G. Wells: Die Zeitmaschine
Buchfunk 2021
Gesprochen von Dominic Raacke
Musik von Stefan Weinzierl