03. März 2023 - Hörbuch Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Eingebunden in die Lyrik und die Musik von Müller und Schubert schreibt Stefan Weiller in „Die schöne Müllerin“ 14 Episoden von gescheiterter Liebe, Existenzprobleme und vor allem von Einsamkeit. Gesprochen werden die Geschichten von Birgitta Assheuer, Jens Harzer und Dagmar Manzel.
Liebe und Einsamkeit
Es ist eine schöne Idee, die klassische Lyrik der schönen Müllerin von Wilhelm Müller mit modernen Geschichten, Kurzprosa zu verbinden. Auch die klassische Vertonung von Franz Schubert bietet einen wunderbaren Rahmen für dieses Vorhaben.
Es ist aber nicht die Idee allein, die den besonderen Reiz dieses Hörbuchs ausmacht. Die insgesamt 14 Episoden wissen thematisch und stilistisch zu berühren. Zuweilen wirkt die zwischengestreute Lyrik und Musik wie blanker Hohn zu den eben gehörten Geschichten.
Gescheiterte Liebe und Einsamkeit
Die schöne Müllerin jedenfalls hat ausgedient. Es geht um gescheiterte Liebe, um existenziellen Fragen, Sozialhilfe, psychische Krankheiten, Sucht vor allem aber um Einsamkeit.
Mal ist die Einsamkeit das Ergebnis der gescheiterten Liebe, mal ist sie die Ursache für gescheiterte Liebe. In allen Fällen aber ist sie elementar, der Rote Faden.
Wege in die Einsamkeit
Die Episoden würden auch für sich allein wirken. Doch die Verbindung mit Schubert und Müller macht ihren besonderen Reiz aus. Schön auch, dass mehrere Sprecherinnen und Sprecher die Geschichten vortragen. Birgitta Assheuer, Jens Harzer und Dagmar Manzel wissen zu überzeugen.
Stefan Weiller, Franz Schubert nach Wilhelm Müller: Die schöne Müllerin
Gesprochen von Birgitta Assheuer, Jens Harzer, Dagmar Manzel
Speaklow 2022