12. Januar 2023 - Hörbuch Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Ein simpler Eingriff hat oftmals folgenschwere Vor- und Nachgeschichten. Davon erzählt Yael Inokai in „Ein simpler Eingriff“. Vorgetragen wird das Hörbuch von Lisa Hrdina. Das Hörbuch ist für den Deutschen Hörbuchpreis 2023 nominiert.
Krankenschwester Meret
Protagonistinnen des Hörbuchs sind mit gutem Grund Frauen. Krankenschwester Meret, ihre Schwester Bibiana, Zimmergefährtin Sarah und Patientin Marianne. Im Zentrum aber steht Meret.
Der titelgebende simple Eingriff erfolgt auf einer psychiatrischen Station. Hier werden verhaltensauffällige Menschen, in der Regel Frauen, operativ „geheilt“. Es ist exemplarisch, dass ein Mann diesen Eingriff vornimmt. Schwester Meret hat die Aufgabe, die Patientinnen während des Eingriffs zu unterhalten.
Liebe und Gehorsam
Meret ist in einer patriarchischen und hierarchischen Welt aufgewachsen. Der Übergang vom Vater zum Arzt erfolgte beinahe nahtlos. Vielleicht wäre es auch immer so geblieben, wenn sie nicht Sarah kennengelernt hätte.
Meret verliebt sich in Sarah und arbeitet zugleich deren und ihr eigenes Verhältnis zum Vater und Bruder auf. Auch Patientin Marianne stößt Meret zum Nachdenken an.
Lakonisch erzählt und gesprochen
Sowohl die Sprache der Autorin als auch die Vortragsweise der Sprecherin zeichnen sich durch den lakonischen Unterton aus, mit dem die Handlung und die Gedankenwelt von Meret dargestellt werden. Eine innere Reise in die Freiheit.
Yael Inokai: Ein simpler Eingriff
Gesprochen von Lisa Hrdina
derDiwan Hörbuchverlag 2022