18. März 2023 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Düstere Gesellschaftskritik, gepaart mit reichlich Symbolismus: „Die große Uhr“ von Kenneth Fearing gehört zu den klassischen Meisterwerken. In deutscher Erstausgabe im Elsinor Verlag erschienen.
Isolierter Protagonist
„Die große Uhr“ gibt den Fingerzeig auf reichlich Symbolismus bereits mit im Titel. Kenneth Fearing schreibt mit diesem Roman nicht nur sein persönliches Meisterwerk, sondern einen Klassiker der Gesellschaftskritik und einen der besten Kriminalromane.
Zu den wichtigsten Merkmalen dieser Literatur gehört der isolierte Protagonist, der sich in einer scheinbar aussichtslosen Lage befindet. George Stroud ist der Held des Romans und ist mit der großen Uhr konfrontiert. Wie wir im Übrigen alle.
Verschiedene Erzählperspektiven
Kenneth Fearing zeigt in diesem Roman auch, dass verschiedene Erzählperspektiven nicht zwangsweise zu Zeitsprüngen führen. Die unterschiedlichen Erzähler treiben die Handlung chronologisch voran.
Prägend in diesem Roman ist auch der Kontrollverlust der Figuren, das Leben nicht mehr in den eigenen Händen zu haben. Und wir finden einen Protagonisten, der auf den ersten Blick so gar nicht sympathisch scheint. Vielmehr handelt es sich um einen armseligen, weißhaarigen, alten Knaben.
Die große Uhr
Nun, die große Uhr ist auch für uns allgegenwärtig. Sie zum Stehen zu bringen, ist Aufgabe jeden Einzelnen. Eine Anleitung, wie es funktionieren könnte, bietet dieser Klassiker. „Die große Uhr“ ist der Beweis, dass ein Kriminalroman auch tiefgründig sein kann.
Kenneth Fearing: Die große Uhr
Elsinor Verlag 2023