10. Januar 2022 - Erzählband Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Gute Autorinnen und Autoren zeichnet es u.a. aus, dass sie über Jahrhunderte hinweg ausgezeichnet zu lesen sind. Wie Stephen Crane in „Die tristen Tage von Coney Island“.
Kurzgeschichten und Erzählungen
„Die tristen Tage von Coney Island“ enthält neben der titelgebenden Erzählung noch zwölf Kurzgeschichten und Erzählungen aus der Feder von Stephen Crane. Crane gehört heute zu den fast vergessenen großen Autorinnen und Autoren Nordamerikas.
Literarisch zeichnet sich Crane durch einen beinahe schon stringenten Realismus aus. Kraftvolle, vor allem exakte passende Bilder weiß er hervorzurufen, die, gepaart mit einem latenten Skeptizismus eine wundervolle Kombination ergeben.
Armut, Gewalt, Schuld und Verantwortung
So unterschiedlich die Kurzgeschichten und Erzählungen in diesem Band auch sind, sie werden von immer wiederkehrenden Themen getragen: Armut, Gewalt, Kollektivität, die Verantwortung des Individuums, Schuld und Trunkensucht.
Gerade das Spannungsfeld zwischen Kollektivität und der Verantwortung des Einzelnen findet sich in fast allen Werken Cranes wieder. Wie zum Beispiel in „Gefesselt“, „Eine Geschichte aus dem Krieg“ und „Die Braut kommt nach Yellow Sky“.
Wundervoller Sammelband
Die jetzige Ausgabe aus dem Pendragon Verlag enthält über die bereits genannten Werke noch „Seefahrer wider Willen“, „Männer im Sturm“, „Das blaue Hotel“, „Das Feuer“, „Aus der See“, „Das offene Boot“, „Crane bei Valestino“ und „Unter Beschuss“ und „Das starrende Gesicht“. Der Erzählband „Die tristen Tage von Coney Island“ ist ein wunderbares Buch, dass zum Wiederentdecken von Stephen Crane einlädt.
Den Band erhalten Sie hier direkt beim Verlag.
Stephen Crane: Die tristen Tage von Coney Island
Übersetzt von Bernd Gockel
Pendragon Verlag 2021