25. Januar 2022 - Roman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Die Harlem Renaissance ist 100 Jahre später moderner denn je. Wallace Thurman mit seinem Klassiker „The Blacker the Berry“ beweist diese These eindrucksvoll.
Die Tragik ihres Lebens
Emma Lou Morgan ist eine junge Frau, die gerade ihren Abschluss macht. Ihr könnte das ganze Leben offen stehen. Doch sie spürt wie kaum eine andere Person die Tragik ihres Lebens: Ihre Hautfarbe ist schwarz. Und zwar tiefschwarz.
Wir befinden uns in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts. Emma Lou geht nach Harlem, in einen Schmelztiegel der Ambivalenz, in einen multikulturellen Kochtopf auf der Suche nach ihrem Weg mit der Tragik ihres Lebens umzugehen.
Wandlung von selbstzerstörerisch zu emanzipiert
Emma Lou muss dabei eine Entwicklung vollziehen: Von der fast selbstzerstörerischen Reaktion auf den ihr entgegenschlagenden Rassismus zu einer selbstbewussten, emanzipierten Frau.
Wallace Thurman wurde nur 32 Jahre alt und schrieb drei Romane und gilt dennoch als einer der herausragenden Vertreter der Harlem Renaissance. Für „The Blacker the Berry“ gilt dies in besonderem Maße.
Ein Hauch Autobiographie
In vielen Figuren des Romans spiegelt sich die Persönlichkeit des Autors wider. Manchmal so plakativ wie in Emma Lous Liebhaber Alva, manchmal zurückhaltend dezent wie in Emma Lou selbst. Wallace Thurman schreibt mit „The Blacker the Berry“ einen Roman, der leider an Aktualität nicht verloren hat und dennoch aus der Reihe ähnlicher Bücher positiv herausragt. Er behandelt das Thema Rassismus auch aus einer inneren Sichtweise heraus.
Den Roman finden Sie direkt beim Verlag.
Wallace Thurman: The Blacker the Berry
Aus dem Amerikanischen von Heddi Feilhauer
Ebersbach & Simon 2021