27. Dezember 2023 - Kriminalroman Rezension
Josephine Tey alias Elizabeth MacKintosh ist eine der wichtigsten Kriminalautorinnen des 20. Jahrhunderts. „Der letzte Zug nach Schottland“ ist eines ihrer Meisterstücke.
Erholungspause ade
Alan Grant ist auf dem Weg nach Schottland und in die Erholung. Genauer: zum Angeln. Es würde ihm gut tun, sagte ihm sein Psychiater. Grant reist, und zwar mit dem Zug. Dem Krimi sei`s gelobt. Wir starten direkt in die Handlung. Kein redundantes Geschwafel, warum und wieso dieses Buch in welcher besonderen Zeit geschrieben wurde. Nein: hier wird gleich gemordet. Und noch eine Erkenntnis. Nutzerinnen und Nutzer der Deutschen Bundesbahn werden es neidvoll lesen: Der Zug ist pünktlich.
Ausgerechnet auf seiner letzten Fahrt findet der unbeliebte Schlafwagenschaffner einen Toten. Wohlmöglich einen Totgetrunkenen, denn im Abteil schwebt eine Whiskywolke. Und das alles kurz vor dem großen Feierabend.
Zeitung mit Gedicht
Inspektor Grant, in temporärer Auszeit, nimmt versehentlich, oder was wahrscheinlicher ist, unbewusst bewusst eine Zeitung mit aus dem Zug in sein Hotel. Beim Frühstück entdeckt er auf dieser Zeitung ein Gedicht, oder besser, Wörter in Form eines Gedichts. Eine harte Nuss für den untersuchungsunzuständigen Grant.
Elizabeth MacKintosh
Josephine Tey ist das Pseudonym von Elizabeth MacKintosh. Die schottische Autorin starb vor mehr als 70 Jahren. Sie gehört zu den wichtigsten Schriftstellerinnen von Kriminalromanen im 20. Jahrhundert.
Zu ihren wichtigsten Romanen gehört das vorliegende Buch. „Der letzte Zug nach Schottland“ zeichnet sich durch seinen leichten Einstieg aus. Allmählich erst verdichtet die Autorin die Handlung, um am Ende meisterlich Spannung aufzubauen.
Und ja, mit Lokalkolorit betrachtet, ist dieser Roman nicht nur für Krimi-Liebhaber ein Muss, sondern auch für Schottland-Fans.
Josephine Tey: Der letzte Zug nach Schottland
Aus dem Englischen von Manfred Allié
Kampa Verlag 2023