17. September 2022 - Regionalkrimi Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
In Niedersachsen wird munter gemordet. Zumindest fiktiv. Ob sie aufgeklärt werden, erzählt Mario Bekeschus in seinem Debüt „Gaußberg“.
Leiche im Mittellandkanal
Protagonist des Niedersachsenkrimis ist Kommissar Wim Schneider. Doch die Umstände sind alles andere als positiv für den altgedienten Polizisten. Vor allem seine gesundheitlichen Probleme belasten Schneider.
Zu allem Überfluss ist der Kommissar ins Einbruchsdezernat abgestellt worden. Ja, ja, es ist nur zur Aushilfe und vorübergehend; doch für Schneider fühlt es sich wie die Versetzung auf ein Abstellgleis an. Eine Leiche im Mittellandkanal spült den Polizisten zurück in einen Sondereinsatz im Morddezernat.
Erinnerung
Die Freude von Schneider wird getrübt durch den Umstand, dass er in seiner Heimatstadt Braunschweig zu ermitteln hat. Natürlich trifft er hier auf alte Bekannte, die er liebend gerne nicht wiedergesehen hätte.
Auch der Lebensgefährte der Toten scheint alles andere als aufrichtig zu sein. Viel Arbeit für Wim Schneider, die nicht weniger wird, als eine zweite Leiche entdeckt wird und ein Kind verschwindet.
Krimidebüt vom Niedersachsenautor
Der Autor weiß, wovon er schreibt: Kindheit und Jugend verbrachte er in Braunschweig, während er nach dem Studium nach Hannover zog. Kein Zufall also, dass er das Spannungsfeld zwischen den beiden Städten als Sujet für sein Krimidebüt wählt.
Gut gewählt sind die wechselnde Perspektive im Roman. Zugleich hält dieser Kniff die Spannung hoch, ein wichtiges Qualitätsmerkmal für einen Krimi. Die gut gesponnene Handlung und die mit feinem Humor gezeichneten Figuren sind die weiteren Zutaten für einen ausgezeichneten Regionalkrimi.
Mario Bekeschus: Gaußberg
Gmeiner Verlag 2022