20. März 2023 - Roman Rezension
Rückkehr zum Vater, Treffen mit der Jugendliebe, Hermann Hesse, beschauliches Tessin, Trennung und Tod: Mascha Vassena mischt reichlich Zutaten in ihrem Krimi „Mord in Montagnola“.
Hermann Hesse
Wo anders als in Montagnola verbringt ein emeritierter Literaturwissenschaftler seinen Lebensabend. Schließlich ist der Ort eng mit Hermann Hesse verbunden. Allerdings ist mit dieser Verbundenheit auch die Beschaulichkeit verschwunden, die das so schöne Tessin auszeichnet. Touristen lieben solche Orte.
Mit der Beschaulichkeit ist es ohnehin vorbei, als ein Toter in einem Eiskeller gefunden wird. Dieser ist eigentlich eine Höhle, in die im Winter Schnee geschaufelt wird, der sich bis in den Sommer hält.
Übersetzerin
Moira kehrt nach dem Schlaganfall des Vaters nach Montagnola zurück und wird hier gleich in die Ermittlungen zum Todesfall einbezogen (obgleich sie nichts mit der Polizei zu tun hat). Dafür verantwortlich ist Luca, der Rechtsmediziner des Ortes.
Luca ist aber auch die Jugendliebe von Moira. Zwar ist Letztere gerade geschieden, Luca aber nicht. Tada: Das perfekte Sujet für eine Liebes-, Krimi-, Regional-Geschichte.
Urlaubskrimi
In diesem Roman ist alles nicht so schlimm: Der Schlaganfal, Moiras Trennung, Lucas Liebe zu ihr, obgleich er verheiratet ist (wahlweise auch anders herum betrachtet), selbst der Mord scheint irgendwie halb so wild. „Mord in Montagnola“ von Mascha Vassena ist ein Krimi, der Leserin und Leser wenig fordert und aus diesem Grund für eine Urlaubslektüre bestens geeignet ist.
Mascha Vassena: Mord in Montagnola
Eichborn 2021