20. April 2022 - Kriminalroman Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
Ein Spion, der dement ist, wird zum Sicherheitsrisiko. Und fällt in Ungnade, so ähnlich wie die Slow Horses von Jackson Lamb. Mick Herron schreibt mit „Spook Street“ Teil 4 der Krimi-Reihe um die „gefallenen“ Spione.
Versager
Das heruntergekommene Bürohaus, in dem sie arbeiten, wird Schlachthaus genannt. Die „lahmen Pferde“ sind aussortierte Spione und Agenten, die eines gemeinsam haben: Irgendwann haben sie irgendwo eine Sache vergeigt.
Ihr Vorgesetzter ist Jackson Lamb. In „Spook Street“ spielt David Cartwright, der Großvater von River (einer der Slow Horses) eine ungewollte Hauptrolle. Er leidet unter einer beginnenden Demenz. Und wird damit zu einem Sicherheitsrisiko, denn David Cartwright war einer der Top-Agenten Englands.
Tod eines Enkels
David Cartwright hält diese Erkrankung nicht davon ab, einen Fremden zu erschießen, der sich als sein Enkel ausgab. Oder war es wirklich River, der vor seiner Tür stand. Jackson Lamb ist gezwungen, einzugreifen.
Mick Herron erzählt grandios mit tiefgründig schwarzem Humor von Helden, die eigentlich keine sind. Das Team der Slow Horses erklimmt unter Jackson Lamb neue, unerwartete Höhen.
Wendungen und Figuren
Es ist nicht der schwarze Humor allein, der diese Reihe so beliebt macht. Der Autor versteht es mit unerwarteten Wendungen und tiefgründigen Figuren, die durchaus eine psychologische Grundlage haben, zu überzeugen. Mick Herron schafft mit „Spook Street“ einen weiteren Höhepunkt britischer Kriminalromankunst.
Das Buch direkt beim Verlag.
Mick Herron: Spook Street
Aus dem Englischen von Stefanie Schäfer
Diogenes 2021