23. Oktober 2021 - Lyrik Rezension (Werbung Rezensionsexemplar)
In Julia Kulewatz „Orkaniden“ wird Lyrik zu einem Tosen. Die 30 Gedichte in Deutsch und Englisch sind von Jantien Sturm illustriert. Sprachgewaltig und ausdrucksstark spielen sie mit der Kraft des Orkans.
Wind und Wasser
Wind, besser Sturm und Orkan, und Wasser sind die dominierenden Motive, die sich in der frischen, eckigen Lyrik von Julia Kulewatz immer wieder entdecken lassen. „Orkaniden“ ist das Debüt der Autorin im Lyrik-Bereich. Es ist so stark und heftig wie sein Titel.
30 Gedichte sind im Band vereint. Kurze, ganz kurze, eines eher der lyrischen Prosa zuordbar, eines quer geschrieben und auch ein Zyklus sind enthalten. Eine erstaunliche Bandbreite auch in der Form.
Fessle den Orkan
In einem Sturm verblassen die Feinheiten zu einem groben, rauen Tosen. Nicht so die Lyrik von Kulewatz. Die Dichterin fesselt die Kräfte des Orkans, formt sie zu einem Rhythmus, zu einer neuen Harmonie.
So wie der Sturm durch das Leben fegt, wehen die Sturmgedichte durch das Leben und berühren die Themen, die uns seit Menschengedenken wichtig sind: Liebe und Abschied, Sterben und Sehnsucht, Schönheit und Enttäuschung.
Bilder aus Sprache
Die Illustrationen von Jantien Sturm fügen der Lyrik von Julia Kulewatz eine weitere Interpretationsebene bei. In ihnen fand, wie auch in der nebenstehenden englischsprachigen Übersetzung eine Metamorphose statt.
„Orkaniden“ von Julia Kulewatz ist ein liebevoll, detailreich gestalteter, ausdrucksstarker Lyrikband in zwei Sprachen. Mit seinen stürmischen Sprachbildern wird der Orkan des Lebens gefangen, ohne das er an Kraft verliert.
Den Lyrikband finden Sie hier direkt beim Verlag.
Julia Kulewatz: Orkaniden: Sturmgedichte
Ins Englische übertragen von Bianca Katharina Mohr
Illustriert von Jantien Sturm
kul-ja! Verlag 2021
108 Seiten